SCHULE | STUDIUM | WEITERBILDUNG
WEICHEN NEU STELLEN
NEUE JOB-PERSPEKTIVEN
Einmal die Ausbildung in der Tasche
und dann bis zum Lebensende
im erlernten Beruf arbeiten?
Das ist heutzutage nicht
mehr die Regel. Es geht nicht
immer nur geradeaus, denn
Umwege erhöhen die Ortskenntnis.
Weiterbildung, Umschulung
oder Fortbildung bieten
neue Möglichkeiten.
Nicht nur wer unzufrieden mit seiner
Arbeitstelle ist, der sollte sich
Gedanken über sein berufliches
Portfolio machen. Interne Weiterbildungsmaßnahmen
machen die Arbeitnehmer
fit für die sich stetig
wandelnden Anforderungen im Arbeitsleben.
Dies gilt insbesondere
für schnelllebige Berufszweige wie
z.B. im Onlinebereich im Gegensatz
zum Handwerk, dass vielfach auf
altbewährte Techniken setzt. Unternehmen
setzen mitunter auf sogenannte
»In-House-Seminare« wie
z.B. Schulungen bei der Einführung
neuer Computerprogramme, Kurse
in Mitarbeiterführung oder Vorträge
über neu strukturierte Arbeitsabläufe.
Diese Angebote haben nicht
nur den Vorteil, dass der Arbeitnehmer
auf den Arbeitsplatz hin perfektioniert
wird, sondern auch sein
eigenes berufliches Profil schärfen.
Es lohnt sich also, angebotene Weiterbildungs
und Fortbildungsmaßnahmen
vom Arbeitgeber anzunehmen,
um somit auch für andere Arbeitgeber
attraktiver zu werden.
Fortbildungen sind meist umfangreicher
und zeitintensiver, haben
aber oftmals den Vorteil, dass mit
der neuen Qualifizierung eine bessere
Gehaltsstufe einhergeht. Eine
Fortbildungsmöglichkeit im Handwerk
ist z.B. der Erwerb des Meisterbriefes,
der auch dazu qualifiziert,
einen eigenen Betrieb mit
Auszubildenden zu führen. Eine
Umschulung dagegen ist der Erwerb
eines ganz neuen Berufsabschlusses.
Dieser Schritt will wohlüberlegt
sein, da die Umschulung für gewöhnlich
mit hohen Kosten verbunden
ist, die im besten Fall von Rentenversicherungsträgern
oder dem
Jobcenter bzw. der Agentur für Arbeit
übernommen werden können.
Argumente hierfür können gesundheitliche
Gründe wie z.B. ein Unfall
oder eine chronische Erkrankung
sein, die das Ausüben des alten Berufes
verunmöglichen. Im Gegensatz
zu der Weiter- oder Fortbildung
sind Vorkenntnisse zum neuen Beruf
bei der Umschulung nicht unbedingt
vonnöten. Eine Umschulung
kann auch bei schlechten beruflichen
Perspektiven im alten Job oder
zu geringem Verdienst angestrebt
werden. Private Bildungsträger aber
auch die Industrie- und Handelskammer
oder der TÜV bieten solche
Umschulungsmaßnahmen an. mka
178 JOB & KARRIERE 2019/2020
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