AUSBILDUNG | DUALES STUDIUM
UNI ODER DUALES STUDIUM?
VIELE WEGE FÜHREN ZUM ZIEL
Im Sommer läutet für viele Schüler zum letzten Mal die Schulglocke. Schon jetzt stellt sich
für Abiturienten die Frage: Studium oder Ausbildung? Warum nicht beides? Wem Uni pur zu
theoretisch erscheint, für den könnte ein duales Studium passen. MORITZ-Redakteurin
Solveig Giesecke hat bei Mario Keller von der Agentur für Arbeit in Heilbronn nachgefragt.
Herr Keller, was ist ein duales
Studium?
»Dual« bedeutet, dass Theorie und
Praxis verbunden werden. Phasen
des Studiums und der Praxis wechseln
sich ab.
Für wen ist ein duales Studium
geeignet?
Für alle, die einen hohen Praxisanteil
bevorzugen.
Was sind die Vorteile?
Der hohe Praxisbezug, eine hohe
Übernahme-Wahrscheinlichkeit,
klare Strukturen und in der Regel
ein Gehalt schon während des Studiums.
Wie hoch ist das Gehalt?
Das ist ganz unterschiedlich. Im dualen
Studium bei der Bundesagentur
bekommt man 1.620 Euro im
Monat. Das ist aber deutlich an der
oberen Grenze.
Was sind die Nachteile?
Man legt sich meist früh auf eine
Branche oder einen Betrieb fest.
Und für manchen sind der komprimierte
Lernstoff und das straffe
Studium in sechs Semestern eine
Herausforderung.
Gibt es einen Numerus Clausus?
Nein. Aber es gibt das Bewerbungsverfahren
und manchmal
auch Tests an den dualen Hochschulen.
Welchen Abschluss bekommt
man?
Man erwirbt einen international anerkannten
Bachelor. Manches Unternehmen
ermöglicht während
der Praxisphasen sogar das Erlangen
eines Ausbildungsabschlusses.
Wer zahlt die Studiengebühren?
Manche Firmen übernehmen die
Semesterbeiträge.
Wo bewirbt man sich?
Meist direkt bei dem Unternehmen,
das ein duales Studium anbietet.
Manchmal auch bei der dualen
Hochschule.
44 JOB & KARRIERE 2019/2020
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