AUSBILDUNGSBERUFE:
Trends bei Mädchen
Klischees sind nicht ohne Grund
Klischees: Gerade bei der Berufswahl
zeigt sich, dass bei Mädchen
und jungen Frauen, trotz der Versuche,
überkommene Geschlechterbilder
aufzubrechen, die Berufswahl
den klassischen Mustern
folgt. Die Daten des statistischen
Bundesamtes für das Jahr 2018,
gemessen an neu abgeschlossenen
Ausbildungsverträgen, zeigen
einen eindeutigen Trend. Mit
über 19.000 abgeschlossenen Verträgen
liegt die Kauffrau für Büromanagement
ganz vorne, gefolgt
von der medizinischen Fachangestellten
mit über 15.000 Verträgen.
Die Einzelhandelskauffrau
folgt auf Platz 3 mit 13.740 Verträgen.
Platz 4 nimmt die zahnmedizinische
Fachangestellte mit 11.900
Verträgen für sich in Anspruch.
Nur knapp dahinter folgt die Verkäuferin
mit 11.430 Verträgen. Die
Statistik zeigt sehr deutlich, dass
Mädchen und junge Frauen primär
für kaufmännische Berufe entscheiden
– drei der fünf Top-Berufe
entstammen diesem Metier. Aus
den Handwerksberufen sind dagegen
nur einige spezifische häufig
vertreten, etwa die Friseurin.
Dafür wird der Bereich der medizinischen
Foto: Fotolia
Ausbildungen fast ausschließlich
von Frauen dominiert.
Nicht nur belegen die medizinische
und die zahnmedizinische Fachangestellte
hohe Plätze bei den
Top-Ausbildungsberufen, 98 Prozent
der Auszubildenden in diesen
Sparten waren laut dem WSI GenderDatenPortal
im Jahr 2017 weiblichen
Geschlechts. wol
AUSBILDUNGSBERUFE:
Trends bei Jungen
Auch bei Jungen und jungen Männern
sprechen die Zahlen des
statistischen Bundesamtes eine
eindeutige Sprache und bestätigen
Klischees. Der mit großem
Abstand beliebteste Ausbildungsberuf
des Jahres 2018 war mit
21.490 der Kraftfahrzeugmechatroniker.
Auf dem zweiten Platz
folgt der Fachinformatiker, allerdings
mit lediglich 13.820 abgeschlossenen
Verträgen. Die Abstände
zu den Plätzen 3, 4 und 5
sind dann nur noch recht gering.
Der klassische Elektroniker erringt
mit 13.700 abgeschlossenen
Verträgen Platz 3, Platz 4 belegt
der Einzelhandelskaufmann
mit 13.500 Verträgen und auf
Platz 5 findet sich der Anlagenmechaniker
für Sanitär, Heizungs-
und Klimatechnik. Technische und
mechanische Berufe, primär in
Handwerk und Industrie, werden
nach wie vor von Männern dominiert
– diese Berufsfelder weisen
oftmals einen verschwindend geringen
Frauenanteil auf. Die größte
Überschneidung bei den Geschlechtern
findet sich bei den
Foto: ‚Fotolia
kaufmännischen Berufen, hier haben
Frauen eine leichte Mehrheit,
lediglich im Groß- und Außenhandel
überwiegen die männlichen
Auszubildenden. So traurig
das auch sein mag, die Vorurteile
bestätigen sich im Bereich Ausbildung.
wol
AUSBILDUNG & KARRIERE 2020/2021 139