Geschichte, Mathematik, usw.). Gebiete, die laufender
Übung bedürfen, werden in Fachstunden erteilt, wobei
auch hier manche Waldorfschulen in den letzten Jahren
verstärkt Epochenunterricht durchführen.
Zeugnisse und Abschlüsse
Die Waldorfschulen haben mit der Auslese auch das übliche
Zensurensystem abgeschafft. Die Zeugnisse bestehen
aus möglichst detaillierten Beschreibungen, die die
Leistung, den Leistungsfortschritt, die Begabungslage
und das Bemühen in den einzelnen Fächern durchsichtig
machen. Die Schülerinnen und Schüler schließen die
Schule mit der Mittleren Reife, Fachhochschulreife oder
dem Abitur (nach dem 13. Schuljahr) gemäß den in den
Bundesländern jeweils geltenden Regeln ab. »Rudolf
Steiner Schule Nürtingen e.V.« bieten erlaubt ein ganzheitliches
Bildungskonzept vom Kleinkindhaus ab dem
ersten Lebensjahr bis zur zwölften Klasse.
Jahrgangsklassen sorgen für ein altersgerechtes Unterrichten
und fördern soziale Prozesse und Gemeinschaftsbildung.
Der Schüler ist Teil einer Schulgemeinschaft,
die durch gemeinsame Veranstaltungen gepflegt
und gefördert wird. Die Eltern werden in das pädagogische
Geschehen mit einbezogen, da nur durch
einen Grundkonsens in Erziehungszielen und –praktiken
das gemeinsame pädagogische Handeln fruchtbar werden
kann. Die persönliche Begegnung zwischen Kindergartenkind
und Erziehern, zwischen Schüler und Lehrern
ist für diesen pädagogischen Ansatz von zentraler
Bedeutung. Sie wird von den Eltern durch eine vertrauensvolle
Haltung zu Kindergarten und Schule gefördert.
Elternabende und Klassenaktivitäten bieten die Gelegenheit,
Waldorfpädagogik zu erleben, und stellen die
Aufgabe, sich damit gedanklich auseinander zu setzen.
Im Eltern-Lehrer-Erzieher-Gespräch steht das individuelle
Kind und sein Entwicklungsweg im Mittelpunkt; hier
kann auch die Schulärztin beratend hinzugezogen werden.
Monatsfeiern, Vorträge und weitere Veranstaltungen
binden alle am Kindergarten – und Schulgeschehen
Beteiligten zu einer Gemeinschaft zusammen. alh
STADT NÜRTINGEN 2022 35
Künstlerisch-handwerklicher
Unterricht
Ein vielfältiger handwerklicher Unterricht fördert die
differenzierte Ausbildung des Willens und die lebenspraktische
Orientierung der Schülerinnen und Schüler.
Entwicklungsorientierter
Lehrplan
Ein entscheidendes Prinzip des Waldorflehrplans liegt
in der Abstimmung der Unterrichtsinhalte und Unterrichtsformen
auf die Prozesse kindlichen Lernens und
die Stufen menschlicher Entfaltung in Kindheit und
Jugend. Der Unterricht ist von Schulbeginn an auf das
Ziel innerer menschlicher Freiheit hin orientiert.
Bildhafter Unterricht
In den ersten Schuljahren, in denen die eigene Urteilskraft
der Schülerinnen und Schüler erst heranreift,
ist »bildhafter« Unterricht ein wesentliches Unterrichtsprinzip.
Die Tatsachen werden so behandelt, dass
die Kinder zusammen mit dem Anschaulichen auch das
Gesetzmäßige und Wesenhafte der Dinge im Sinne
echter Bilder verstehen und erleben lernen.
Wissenschaftlicher
Unterricht
Dem Streben nach eigener Lebensgestaltung und
Urteilsbildung vom 14. Lebensjahr an entspricht der
wissenschaftliche Charakter vieler Unterrichtsfächer
vom neunten bis zwölften Schuljahr.
Die Waldorfschulen sehen hier die pädagogische
Aufgabe nicht darin, eine voruniversitäre Ausbildung
zu betreiben, sondern den Unterricht inhaltlich so zu
vertiefen, dass er sich mit den Lebensfragen des jungen
Menschen verbinden kann und Antworten gibt.
Epochenunterricht
Ein wichtiges Element ist der Epochenunterricht. Er wird
in den Fächern durchgeführt, in denen Sachgebiete in
sich geschlossen behandelt werden können (Deutsch,
RUDOLF STEINER SCHULE NÜRTINGEN E.V.
Am Lerchenberg 60-68 · 72622 Nürtingen
Tel: 07022 -93265-0 · www.waldorfschule-nuertingen.de