STADT NÜRTINGEN 2022 19
Ortsteile
KLEIN ABER OHO!
HARDT
1774 1783 1783/84 1816
erwarb Johann Christoph Gock,
Hölderlins Stiefvater, ein Wohnhaus
in der oberen Neckarsteige.
wurde in Nürtingen die erste
Realschule des Landes gegründet.
Ihr »modernes« Lehrangebot entsprach
eher den Erfordernissen
des gewerblichen Bürgertums.
Friedrich Hölderlin und Friedrich Wilhelm
Joseph Schelling besuchen die
renommierte Nürtinger Lateinschule.
Hölderlin blieb der Stadt, in der
seine Mutter lebte, zeitlebens
verbunden.
wurde die Baumwollspinnerei
Immanuel Friedrich Otto gegründet.
Sie war einer der frühen Industriebetriebe
Württembergs.
B ekannt geworden ist Hardt durch die Sage von
Herzog Ulrich von Württemberg und einem
seiner Getreuen, dem Pfeifer von Hardt, dem in
der Ortsmitte ein Brunnen gewidmet ist. Der Ulrichstein,
ein Natur- und Kulturdenkmal westlich des Ortes ist ein
beliebtes Ausflugsziel für Wanderer. Auch ein Teil des
Jakobsweges führt durch Hardt. Der Wanderweg »In
Hölderlins Landschaft« mit seinem Wechsel aus Höhenwegen
mit Aussichtspunkten, aus Wald- und Wiesenwegen,
unterstreicht die Schönheit und den Abwechs-
lungsreichtum der Landschaft. Ein abwechslungsreicher
und attraktiver Rundwanderweg begeistert nicht nur
Literaturfans. Der Weiler Hardt ist als späte Rodungssiedlung
anzusprechen. Als »Siedlung im Wald«, so die
etymologische Herleitung, fungierte Hardt als Ausgangspunkt
für Waldweidebetrieb. Noch 1735 bestand der
Weiler nur aus drei Häusern mit Scheune; die Gesamtfläche
der Gemarkung betrug 193 Morgen. Erst mit der
Erschließung neuer Wohngebiete ab 1957 nahm der Ort
seine heutige Gestalt an. Das eher ruhige Hardt lockt die
Menschen mit einer hohen Wohn- und Lebensqualität.
Das Vereinsleben wird vom Gemischten Chor, der
Freiwilligen Feuerwehr und dem Sportverein geprägt.
Mit 400 Mitgliedern ist fast jeder dritte Einwohner
Hardts Mitglied des Vereins. Besonders bekannt ist der
Sportverein durch die alljährlichen »Highlandgames«, bei
denen sich internationale Gäste und Athleten in sportlich
schottischen Wettkämpfen auf dem Vereinsgelände
am Rande der Ortschaft tummeln. alh
Der kleinste Nürtinger Stadtteil mit knapp
über 1000 Einwohnern liegt auf sonniger
Höhe am Rande der Filderebene, knapp vier
Kilometer von Nürtingen entfernt. Man
genießt einen besonders schönen Ausblick
auf die Schwäbische Alb und das Neckartal.
Foto: Nachweis