Gesichter
MITTELFELDSTAR BEIM VFB STUTTGART:
DANIEL DIDAVI
E r gilt als einer der letzten Straßenkicker. Als
Daniel Didavi im April 2009 seinen ersten
Profi-Vertrag für die zweite Mannschaft des
VfB Stuttgart unterschrieb, war das der erste Höhepunkt
seiner langen Karriere. Didavi ist 1990 in Nürtingen
geboren und in Roßdorf aufgewachsen. Ein kleiner
Bolzplatz, der vom Balkon der Wohnung seiner Eltern
aus zu sehen war, ist der Ort an dem alles begann und
an dem Didavi beim Spielen mit seinen Freunden den
Spaß am Fußball entdeckte. Aus dem gelegentlichen
Spielen wurde ein Hobbby und so begann Didavi schon
früh bei der heimischen SPV 05 Nürtingen mit dem
Fußballspielen.
»Ich habe mit sechs Jahren angefangen, Fußball zu
spielen. Mein Vater war mein Trainer in Nürtingen. Ich
habe ein Jahr Fußball gespielt und von den Jugendtagen
beim VfB erfahren. Ich war direkt begeistert, weil
ich unbedingt einmal ins Stadion wollte. Da ging es um
Freikarten und gar nicht darum, irgendwie zum VfB zu
wechseln – daran habe ich gar nicht gedacht. Dort habe
ich dann ein bisschen mitgekickt, so ging das los. Ab
diesem Tag war der VfB bis heute ein Riesenbestandteil
meines Lebens. «, erklärte Daniel Didavi bei VfB TV.
Mit sieben Jahren nahm Ignace Didavi seinen Sohn mit
80 STADT NÜRTINGEN 2022
zu den angesprochenen Jugendtagen des VfB Stuttgart.
Sein Talent wurde beim VfB sehr schnell erkannt
und er durfte in der D-Jugend mitspielen. Aufgrund
schlechter schulischer Leistungen holten ihn seine
Eltern jedoch zurück ins heimische Roßdorf. Dort spielte
er wieder in der Kreisstaffel. Die Zeiten vergingen,
die Noten wurden besser und Didavi wurde zurück
zum VfB geholt, wo er sich bis in die U19 als wichtiger
Spieler etablierte. Meistens war er einer der Jüngsten
im Kader, schaffte es jedoch problemlos mit den
Älteren mitzuhalten.
Auch seine Profikarriere begann er direkt mit einem
Paukenschlag, oder besser gesagt mit zwei. Denn beim
Debüt in der Dritten Liga erzielte Didavi gleich zwei
Treffer beim 4:0-Erfolg gegen Eintracht Braunschweig.
Der Startschuß für eine lange und steile Karriere war
abgefeuert. Didavi pendelte zu dieser Zeit täglich zwischen
Nürtingen und Stuttgart und konnte sich voll auf
die Unterstützung aus seinem Elternhaus und seinem
Freundeskreis verlassen. So wundert es nicht, dass
Didavi während seiner gesamten Spielerkarriere immer
ein gern gesehener Gast der SPV 05 Nürtingen ist.
Der große Durchbruch in die erste Liga stand allerdings
erst noch bevor. Zur Saison 2010/11 war es dann so weit
und Didavi durfte in der Bundesliga debütieren. Sein
erstes Spiel war sogar international: am 29. Juli 2010
stand er auf dem Platz als der VfB Stuttgart in der
dritten Qualifikationsrunde der Europa League gegen
den norwegischen Vertreter Molde FK antrat. Exakt
einen Monat später war es dann auch in der Bundesliga
so weit und Didavi durfte sich gegen Borussia Dortmund
behaupten. Der Schritt ins Oberhaus kam allerdings
ein wenig verfrüht. Nach dem er es nur zu acht
Saisoneinsätzen brachte, einigten sich die Verantwortlichen
auf eine Leihe Didavis beim 1. FC Nürnberg.
Nach einem Meniskusriss im ersten Spiel für den neuen
Club schien die Leihe auf wackeligen Füßen zu stehen.
Doch in Nürnberg blühte der junge Spieler richtig auf
Das Fußball des Deutschen und des Nürtingers
liebster Zeitvertreib ist, ist kein Geheimnis.
Besonders freut man sich in der
Stadt am Neckar, wenn ein Kind der Stadt
dann gleich den Sprung in die erste Bundes-
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vielen Jahren ein echter Roßdorfer Junge seinen
Weg von den Bolzplätzen im Ort auf die
großen Rasenplätzen der Republik gefunden.
MORITZ zeigt seinen langen und erfolgrei-
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