sinkende bewerberza hlen
POLIZEI SUCH T NACHWUCHS
Circa 1500 neue Polizisten würde das Land Baden-Württemberg gerne einstellen. Jedoch
sinken die Bewerberzahlen immens. Doch warum ist es so schwierig, Auszubildende für
den mittleren oder gehobenen Dienst zu finden?
Die Polizei sorgt für Sicherheit und Ordnung
und ist jedermanns Freund und
Helfer. Man kann bei der Polizei entweder
eine Ausbildung im mittleren Dienst
oder ein Duales Studium im gehobenen
Dienst absolvieren.
Ein wesentlicher Grund für den Rückgang
der Bewerberzahlen liegt in der
Tatsache, dass in den letzten Jahren
immer wieder zu hören war, dass Stellen
bei der Polizei stark abgebaut werden.
Das sichere Bild der Unkündbarkeit
eines Beamten, das jahrzehntelang
als großer Pluspunkt einer beruflichen
Laufbahn im Polizeiwesen galt, ist heute
nicht mehr gültig. Der nächste Grund
für die geringe Bewerberanzahl ist,
dass man so hohe Voraussetzungen
erfüllen muss. Beispielsweise muss
man zwischen 16,5 und 30 Jahre alt
sein, mindestens 1,60 Meter groß,
einen BMI zwischen 18 und 27,5 haben,
sollte einen Führerschein besitzen, mindestens
ein silbernes Sportabzeichen
und die deutsche Staatsbürgerschaft
oder eine Aufenthaltsgenehmigung
und einige Jahre Lebenserfahrung in
Deutschland haben. Daneben darf man
keinesfalls im Konflikt mit dem Gesetz
stehen, tätowiert oder verfassungskritisch
eingestellt sein. Danach folgt ein
Auswahltest, der z.B. aus Intelligenz-
oder Rechtschreibetests besteht. Auch
die Gesundheit und die einzelnen
Körperfunktionen werden überprüft.
Die wohl ausschlaggebendste Ursache,
warum die Polizei nicht mehr so leicht
Nachwuchs findet, ist die erhöhte
Gefahr, der Polizisten heutzutage ausgesetzt
sind. In den 80er Jahren lernten
Polizisten Situationen ruhig und mit
Worten zu klären. Heute, im Angesicht
drohender Terrorgefahr, weiß man,
dass manche Situationen nicht ruhig zu
lösen sind und man gleich im Vorfeld
zu härteren Mitteln greifen muss. Als
Polizeibeamter muss man die Schutzbedürftigkeit
des Menschen und der
Gesellschaft stets im Auge behalten.
André Schulz, Chef des Bundes Deutscher
Kriminalbeamter, schlägt vor,
dass mehr Hauptschüler und Realschüler
angeworben werden, da diese oft
mehr Lebenserfahrung, Bodenständigkeit
und soziale Reife mitbringen,
was besonders bei Streifdiensten oder
Ähnlichem von Vorteil sei. faw
Job & Karriere 2018/2019 11