chen. Daher ist es wichtig, die Auslöser
der Allergie erkennen zu können,
was mit unterschiedlichen
Verfahren der Blutuntersuchung
oder Hauttestungen möglich ist.
Sobald man die auslösenden Allergene
erkannt hat, ist eine konsequente
Meidung unerlässlich. Im
Akutfall helfen auch sog. Antihistaminika
zum Einnehmen, Asthmasprays
oder in schweren Fällen kortisonhaltige
Medikamente. Eine Regulierung
des Immunsystems ist jedoch
auf längere Sicht ebenso erfolgversprechend
und notwendig,
um die überschießenden Reaktionen
des Körpers zu reduzieren und
die Immunbalance wieder herzustellen.
Seit vielen Jahren wird daher die
sogenannte Desensibilisierung angewendet,
die entweder durch
Spritzen oder neuerdings auch mittels
Tabletten erfolgen kann, in
dem die auslösenden Allergene in
kleinsten und ansteigenden Mengen
verabreicht werden, um dem
Immunsystem die Überreaktion
»abzutrainieren« und die natürliche
Toleranz wieder herzustellen. Weitere
erfolgversprechende Maßnahmen
sind auch die Einnahme von
Zink und Vitamin D sowie Homöopathika
und pflanzliche Zubereitungen.
Auch die Aufdeckung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten
ist
wichtig, da sich in der Pollenzeit die
Belastungssymptome verstärken
und dann z.B. die Verträglichkeit
von Nahrungsmitteln abnimmt und
vermehrt auch Magen-Darm-Beschwerden
auftreten können. Es
gibt aber auch isolierte Allergien
gegen Nahrungsmittel, sowohl von
Soforttyp (innerhalb von Minuten)
als auch vom verzögerten Typ
(Stunden bis Tage nach dem Verzehr).
Hier helfen dann Ernährungstagebücher
selten weiter und
es sind spezielle Untersuchungen
des Blutes erforderlich, um die unverträglichen
Lebensmittel zu ermitteln.
Reaktionen gegen Nahrungsmittel
zeigen sich nicht selten
in Beschwerden außerhalb des
Magen-Darmtraktes, z. B.
mit Hautrötungen, Juckreiz,
Schwindelgefühle,
Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen
oder
Herzrhythmusstörungen.
Dabei ist zu bedenken,
dass diese
Symptome oftmals auch
nicht durch Allergien ausgelöst
werden, sondern
durch Pseudoallergien oder
Störungen von Enzymfunktionen
(Laktoseintoleranz, Histaminintoleranz,
Fruchtzuckerunverträglichkeit
etc.). Auch bei den Nahrungsmittelallergien
ist nach Aufdeckung
der Auslöser zunächst eine Meidung
notwendig (Ernäh-rungsberatung)
und gleichzeitig eine immunstabilisierende
Therapie wie z. B.
Probiotikagaben, Eigenblutbehandlungen,
Akupunkturbehandlungen
und Autovaccinetherapie. Als wichtigste
Maßnahme bei allen Formen
von Allergien und Unverträglichkeiten
ist eine Stabilisierung und Regeneration
der gestörten Darmflora
und Darmschleimhaut die wichtigste
Maßnahme, wie zahlreiche
Studien in den vergangenen Jahren
zeigen konnten. Bei diesen Untersuchungen
über die Darmflora
konnte gezeigt werden, dass das
Risiko für die Entwicklung von Allergien
bei Kindern bereits allergischer
Eltern um bis zu 80% reduziert
werden kann, wenn die Mutter
bereits vor der Geburt entsprechende
Probiotika einnimmt und
das Neugeborene diese Therapie
dann weiter verabreicht bekommt.
Die Reduktion des Allergierisikos
hält dann auch langfristig an, auch
wenn keine Probiotika mehr eingenommen
werden. Diese neuen Forschungsergebnisse
zeigen deutlich,
dass Allergien kein Schicksal sind,
sondern durch geeignete Lebensstil
und Ernährungsgewohnheiten
sowie Nahrungsergänzungen verhindert
oder gelindert werden können
und der Einsatz von Medikamenten
oder Immunsuppressiva
reduziert oder verhindert werden
kann. Die Behandlung von Allergien
bei Kindern ist oft mit einfachen
und schonenden Therapieverfahren
möglich, aber auch bei Jugendlichen
und Erwachsenen können
Allergien mit ernährungstherapeutischen
und naturheilkundlichen
Therapien meist gut therapiert und
die Symptomatik gelindert werden.
Dr. med. Markus Pfisterer, Arzt für
Naturheilverfahren und Akupunktur
in Heilbronn
FIT & GESUND 2019 21