VIER FRAGEN FÜRS BEWERBUNGSGESPRÄCH
DAFÜR BRAUCHT ES MUT!
E s gibt vier gute Fragen, die sich viele Bewerber
nicht zu fragen trauen, obwohl sie Anzeichen für
eine starke Persönlichkeit sein können.
Atta Tarki, Gründer und Chef der Personalberatung ECA
Partners, schreibt in einem Gastbeitrag für CNBC, dass es
sehr wichtig ist, im Vorstellungsgespräch die richtigen
Fragen zu stellen. Ihm sei dabei aufgefallen, dass viele sich
dies nicht trauen, aus Angst davor, dumm oder unsicher
zu wirken. Ihn selbst würden bei Bewerbern immer die
mutigen und oft auch unangenehmen Fragen beeindrucken.
Laut Tarki gibt es vier Fragen, die viel öfter gestellt
werden sollten: »Können Sie mir Beispiele von Leuten geben,
die vorher diese Rolle besetzt haben und die eine
schlechte Wahl waren? Und warum?« Diese Frage kann
sehr aufschlussreich für den Bewerber sein: Lästert der
Chef über ehemalige Mitarbeiter und kann keine spezifischen
Gründe dafür nennen, warum er nicht gepasst hat,
könnte dies ein Alarmsignal sein.
Die zweite aufschlussreiche Frage ist: »Wie viele Arbeitsstunden
pro Woche erwarten Sie von einer Person in dieser
Jobposition?« Viele haben sicher Angst, diese Frage zu
stellen: Allerdings wissen Personaler es oft zu schätzen,
wenn Bewerber schon zu Beginn des Gespräches ehrlich
sind und auch ihre Prioritäten deutlich machen.
Eine weitere kaum gestellte aber dennoch wichtige Frage
lautet: »Wie oft gestattet die Firma seinen Mitarbeitern
Gehaltserhöhungen?« Das Gehalt ist oft ein sensibles
Thema, doch laut Tarki spricht nichts dagegen, sich auch
diesbezüglich zu erkundigen.
Auch vor der Frage: »Welche beruflichen Weiterbildungsmöglichkeiten
bieten Sie an?«, sollte man nicht zurückschrecken.
Denn damit signalisiert der Bewerber, dass er
die Erwartungen des Arbeitgebers sogar übertreffen will.
Die meisten Personaler werden sich freuen, dass man auf
diese Weise Eigeninitiative zeigt und deutlich macht, dass
man sich im Job entwickeln möchte.
Riccardo Terrasi
Im Vorstellungsgespräch überzeugen Bewerber
nicht nur mit passenden Antworten,
sondern auch mit guten Fragen. Einige davon
erfordern einen gewissen Mut, machen aber
die eigenen Prioritäten deutlich.
Foto: unsplash
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