MIT EIGENINITIATIVE PUNKTEN
DIE KUNST DES SELBSTLERNENS
Wenn es um den Erwerb von Wissen geht, muss
man natürlich immer »selber ran«, also selber
lernen. Praktisch gesehen bildet sich jeder, der
ein Buch liest oder Online Tutorials anschaut, weiter. Unter
dem Begriff »Selbstlernen« aber werden in der Weiterbildung
vor allem Lernweisen subsumiert, die in aller Regel
selbstorganisiert, selbstgesteuert und selbstbestimmt sind.
In der Schule werden heute viele selbstgesteuerte Lernformen
eingesetzt, wie zum Beispiel die freie Arbeit oder Projekt
und Gruppenarbeiten. Auch in Betrieben und Institutionen
wird in puncto Weiterbildung auf selbstgesteuertes
Lernen gesetzt, zumal heutzutage die Fähigkeit zur Autodidaktik
eine immer größere Rolle einnimmt. Das sogenannte
e-Learning kann dank Internet unkompliziert in die berufliche
Qualifizierung eingebaut werden. Auch Fremdsprachenkenntnisse
können dank moderner und kostengünstiger
Online-Tools privat aufgebessert werden und sich
somit positiv im Lebenslauf und in der Suche nach neuen
Stellenangeboten auswirken. Die Vorteile von onlinegestütztem
Selbstlernen liegen auf der Hand: Wer viel
unterwegs ist, kann sich von überall aus fortbilden. Auch
lange Wartezeiten wie zum Beispiel an Universitäten oder
Volkshochschulen werden umgangen. Zudem ist man, was
Seminare betrifft, nicht an bestimmte Uhrzeit gebunden
oder kann diese von Zuhause aus wahrnehmen, zum
Beispiel wenn man sich nach einer beruflichen Auszeit
wieder auf das Berufsleben vorbereiten will. alh
WAS SICH FÜR DEN KARRIEREWEG LOHNT
AUSBILDUNG, STUDIUM ODER BEIDES?
Wer sein Abitur oder die Fachhochschulreife
in der Hand hat, stellt sich die Frage, ob ein
Studium oder eine betriebliche bzw. schulische
Ausbildung absolviert werden sollte. Der Vorteil einer
Ausbildung liegt zunächst auf der Hand: Durch das
Ausbildungsgehalt gewinnt man direkt nach der Schulzeit
finanzielle Unabhängigkeit und vielerlei Erfahrungen.
Der Auszubildende erhält in einem Betrieb zudem zunächst
einmal mehr Praxiserfahrung als der Student und
entwickelt sich durch die Erfahrungen mit Vorgesetzten
und Kollegen auch persönlich enorm weiter, lernt mit
stressigen Situationen im Beruf umzugehen und Schritt
für Schritt mehr Verantwortung zu übernehmen. Auch
haben es Azubis nach der Ausbildung leichter, in das Berufsleben
einzusteigen, da Betriebe diese oft übernehmen
– haben sie doch viel Zeit und Geld in ihre Auszubildenden
investiert. Doch auch unter Azubis mit Praxiserfahrung
kann es vorkommen, dass diese nicht oder nur
schwierig einen Job bekommen. Wenn Firmen Stellen
neu besetzen, bevorzugen sie oftmals Akademiker. Die
Freiheiten, die ein Studium mit sich bringt, und die langfristig
besseren Berufsaussichten sprechen für einen universitären
Abschluss. Auch gibt es unter Akademikern
die niedrigeren Arbeitslosenzahlen. Um aus beiden
Ausbildungsformen das Beste zu ziehen, kann ein duales
Studium die Kompromisslösung sein. alh
JOB & KARRIERE 2022 / 2023 85
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