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ein »teuflisches« spiel mit »luther!« Vor 500 Jahren legte Luther mit dem Thesenanschlag zu Wittenberg den Grundstein zu einer Revolution des Glaubens. Doch was trieb den jungen Mönch dazu an? Wie steinig war sein Weg und welchen Preis musste er für seine Überzeugung bezahlen? Fragen, denen die Württembergische Landesbühne mit ihrer Freilicht- Inszenierung »LUTHER!« noch bis zum 29. Juli auf dem Kessler-Platz in Esslingen auf den Grund geht. »Luther hat sich für dieses Jahr als Freilicht-Inszenierung natürlich angeboten«, erinnert sich Dramaturg Marcus Grube an den Ursprung einer auch für die Württembergischen Landesbühne in Esslingen langen und spannenden Reise. Bereits im Herbst 2014 gab es erste Gespräche mit Autor Jörg Ehni. »Wir wollten nicht auf bestehende Werke zurückgreifen, sondern etwas eigenes erschaffen «, betont Grube und berichtet gemeinsam mit Regisseur Marcel Keller von dem anfänglich großen Respekt Ehnis vor dem Thema. Es galt die Ehrfurcht vor der historischen Figur Luther zu nehmen und auch den Menschen dahinter zu beleuchten, einen Einblick in die Gedanken Luthers zu zeigen: »Man sieht einen Menschen, der mit sich selbst ringt«, beschreibt Regisseur Marcel Keller. »Wir zeigen die inneren Kämpfe mit seinem persönlichen Teufel!« Dabei kommt es in Anlehnung an Goethes »Faust« auf der Bühne zu tatsächlichen Zwiegesprächen zwischen Luther und dem Teufel. Ein Dreh, mit dem es Autor Jörg Ehni geschickt gelingt, einen echten Gegenspieler zu Luther auf die Bühne zu bringen. stadtkirche als perfekte hintergRund-kulisse »Unser Luther ist keine reine Nacherzählung des Stoffes«, betont Regisseur Keller. Das Stück verknüpft fiktionale Anteile mit dem historischen Grundgerüst, um diesen großen Stoff fassbar und spielbar zu machen. Und die nach zwei Jahren Vorlaufzeit und inhaltlich intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema entstandenen Theaterszenen können sich wahrlich sehen lassen – auch optisch, schließlich bildet die natürliche Kulisse auf dem Kessler-Platz mit der Esslinger Stadtkirche St. Dionys im Hintergrund die perfekte Kulisse. Auch Regisseur Keller spricht von einer spannenden Location: »Der Ort erweist sich als überaus glücklich für uns.« Besonderer Clou: das Publikum wird auf zwei getrennte Zuschauertribünen verteilt, und es wird mit wechselnden Perspektiven gespielt. spannende inszenierung in historischen kostümen Kellers fünfte Regie-Arbeit an der Württembergischen Landesbühne erweist sich als spannende Inszenierung, die auch die sperrigen und negativen Seiten Luthers ins Auge fasst. »Wir schaffen es, alle wesentlichen Stationen von Luther zu erzählen«, ergänzt Dramaturg Marcus Grube. Die Zuschauer können so an den Gedanken und Konflikten, aber auch an der inneren Zerrissenheit und Einsamkeit des Menschen und Reformators teilhaben. Kostümbildnerin Katrin Busching sorgt mit historischen Elementen für den passenden Look und das musikalische Spektrum aus der Feder von Felix Muntwiler (Kirchenmusikdirektor am Esslinger Münster St. Paul) reicht von Chorälen lutherischer Prägung über mittelalterliche Trinklieder bis zu modernen Klangflächen. Andrej Meinzer »LUTHER!« - Freilicht-Inszenierung der Württembergischen Landesbühne Esslingen Vorstellungen im Juli am 4., 6., 7., 12., 13., 14., 16., 18., 19., 20., 26., 27., 28. und 29. Juli, jeweils um 20 Uhr, Kessler-Platz, Esslingen, www.wlb-esslingen.de STORY Fotos: Patrick Pfeiffer 12 MORITZ 2017-07


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