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MORITZ_NOK_052017

Kino 1 schrott 2 naja 3 okay 4 top 5 mega Jahrhundertfrauen Jedem seine Macke. Jahrhundertfrauen, das klingt gewichtig, irgendwie auch nach Berühmtheit und großen Verdiensten. Im Falle von Mike Mills Spielfilm über drei Frauen im Leben eines jungen Heranwachsenden muss die Sache mit den Verdiensten und dem Ruhm etwas relativiert werden. Denn im großen Kontext mögen diese Frauen in der Masse untergehen, für den Jungen sind sie von großer Bedeutung. Wie schon in »Beginners« (2010) stützt sich Mills auch nun wieder auf autobiografische Erfahrungen. Als »Hahn im Korb« wächst der rebellische Jaime im Süden Kaliforniens bei seiner alleinerziehenden Mutter (Anne Benning) auf, die sich wiederum Unterstützung von ihrer befreundeten Fotografin Abbie (Greta Gerwig) und der 16-jährigen Nachbarstochter Julie (Elle Fanning) holt. Es sind drei unterschiedliche Frauen aus drei unterschiedlichen Generationen – und so chaotisch genau dies manchmal auch sein mag: von ihnen umgeben zu sein, das prägt dann doch. Dem lockeren Film liefert es reihenweise heiter-nachdenkliche Momente. Macken haben hier nicht nur die Frauen. Start: 18. Mai Berlin Syndrom Dass im australischen Outback immer wieder Rucksackreisende verschwinden, man hat sich an solche Meldungen gewöhnt. Nun aber lässt die Australierin Cate Shortland (»Lore«) eine Backpackerin in Berlin verschwinden. Was als leichte sommerliche Liebesgeschichte beginnt, entwickelt sich zu einem Horrortrip hinter verschlossenen Türen in einem heruntergekommenen Hinterhofgebäude. Der Titel ist übrigens angelehnt an das Stockholm-Syndrom, bei dem ein Opfer Sympathie für seinen Peiniger (Max Riemelt) findet. Für die junge Clare (Teresa Palmer) ist dies die einzige Chance, um wieder in die Freiheit zu gelangen. Im Subtext spielen noch die Zweistaatenvergangenheit der Stadt und das Unrechtssystem der DDR eine Rolle. 4 4 Start: 25. Mai 4 Einsamkeit & Sex & Mitleid Hallo Deutschland, möchte man rufen nach Sichtung dieser in Teilen schwer durchgeknallten, ästhetisch auf jeden Fall sehr schön umgesetzten Satire über die Befindlichkeit bundesrepublikanischer Gemüter und ihrer sexuellen Vorlieben. Lars Montag, bislang vor allem durch seine »Kluftinger«-Krimis im Fernsehen aufgefallen, schickt ein ganzes Ensemble neurotischer, überdrehter, durchaus auch mal deprimierter Figuren ins Rennen und lässt sie ihre Eigenheiten und Ticks ausleben. Vorgeführt wird bei aller Individualität der Charaktere ein gemeinsames großes Scheitern, wobei Wortwitz und Situationskomik dieses für den Betrachter zu einem echten Vergnügen machen. Mitleid mit diesen Exzentrikern muss niemand haben. Start: 4. Mai 5 Frauen Fünf Freundinnen aus Kindheitstagen machen gemeinsam Urlaub in Südfrankreich. Doch unbeschwert verläuft der Kurzurlaub diesmal nicht. Mit einem unerwarteten Besucher nimmt das Unheil in diesem Drama seinen Lauf und wird an Geschichten aus der Vergangenheit gerührt. Start: 4. Mai 5 3 3 3 Rückkehr nach Montauk Schon beim Dreh von »Homo Faber« war Volker Schlöndorff angetan von Max Frischs Novelle »Montauk«. Sein neues Werk über eine Wiederbegegnung nach mehr als 20 Jahren spielt darauf an. Nina Hoss und Stellan Skarsgard sind dabei. 4 4 2 Start: 11. Mai 4 Victoria - Männer und andere Miss geschicke Wie ein Hund vor Gericht zum entscheidenden Zeugen wird, dieses Detail lässt Anwältin Victoria (Virginie Efira) triumphieren. Ihr Privatleben stimmt die alleinerziehende Neurotikerin weniger euphorisch. Sie versucht beides wieder auf die Reihe zu bekommen. Start: 4. Mai King Arthur: Legend of the Sword (3D) Madonnas Ex-Mann Guy Ritchie erzählt im Fantasy-Action-Drama vom jungen Arthur (Charlie Hunnam) und wie er herausfindet, dass königliches Blut in seinen Adern fließt. Fortsetzungen sind wohl schon geplant. Start: 11. Mai Der traumhafte Weg Um die Zerbrechlichkeit von Liebe geht es in Angela Schanelecs extrem reduziertem Drama. Das Abwesende ist dabei in Kombination mit dem Gezeigten nicht unwichtig. Es zu entdecken, fordert den Zuschauer. Miriam Jakob und Thorbjörn Björnsson sind in den Hauptrollen zu sehen. Start: 27. April Das Ende ist erst der Anfang Belgien sieht in dieser skurrilen Komödie manchmal aus wie der Wilde Westen, nur das auf der Bahnstrecke kein Zug mehr fährt. Dafür streunen Verrückte, Privatdetektive und Totengräber durch die Landschaft. Start: 11. Mai Gimme Danger Nur Iggy Pop ist von der 1967 gegründeten Rockband »The Stooges« noch am Leben. In Jim Jarmuschs Doku erzählt er von den Höhen und Tiefen der Ur-Punks. Bob Dylan bekommt eine »BlaBlaBla«-Sprechblase verpasst. Interviews mit Zeitzeugen ergänzen den Film. Start: 27. April Berlin Rebel High School Von außen gleicht sie einem Jugendhaus, drinnen herrscht radikale Freiheit, Noten gibt es nicht. So eine Schule würden sich vielleicht noch mehr Schüler wünschen. Alexander Kleider porträtiert seine ehemalige Penne. Start: 11. Mai 28 MORITZ 2017-05


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