GRUPPE E
Brasilien
DER WM-FAVORIT
Die Südamerikaner dürften immer noch an ihren
letzten beiden verlorenen WM-Spielen zu knabbern
haben – allen voran an dem legendären 1:7 gegen
Deutschland. Da helfen wohl nur Siege gegen das
»Volkstrauma«. Allerdings sind die Brasilianer zuletzt
souverän mit spielerischer Eleganz als Erster durch
die starke südamerikanische Qualifikation spaziert.
Das Team rund um Offensivwunder Neymar überzeugt
durch seinen typisch südamerikanischen Spielwitz
und eine eher untypische Defensivstärke. Wenn
die Brasilianer auch in der russischen Kälte Samba
tanzen, werden alte Niederlagen schnell vergessen
sein.
Costa Rica
AUSSENSEITER-ROLLE
Die »Ticos« sind zurück auf der großen Bühne.
Das kleine mittelamerikanische Inselparadies war
schon in Brasilien mit seinem Viertelfinaleinzug eine
Nr. 2 der Weltrangliste
der großen Turnierüberraschungen. Das Team
rund um den überaus torgefährlichen Bryan Ruiz,
der sein Geld in Portugal verdient, überzeugte
auch in der Qualifikation durch eine enorm starke
Defensive. Zwar dürfen sich die Insulaner in der
starken WM-Gruppe E wohl nur Außenseiterchancen
auf ein Weiterkommen ausrechnen, aber diese
Rolle scheint ihnen ja gut zu liegen.
Nr. 25 der Weltrangliste
Schweiz
SOLIDER FUSSBALL
Im Fußball legen die Schweizer gerne einmal ihre
Neutralität ab und können durchaus mit einem
starken Offensivspiel und einer ordentlichen Defensive
punkten. Als bester Zweitplatzierter aller
europäischen Teams mussten sie sich nur knapp
den Offensivmonstern aus Portugal geschlagen
geben. Das kühle und immer kalkulierende Gesicht
des Teams ist auch in der Bundesliga kein
Unbekannter: Mittelfeldmotor Granit Xhaka ist als
Regisseur, Vorlagengeber und Standardschütze
die perfekte Mischung aus Torgefahr und Contenance.
Serbien
DEFENSIV-KÜNSTLER
Die Serben haben eine überzeugende aber glanzlose
Qualifikation hinter sich. Als Gruppenerster
mit den wenigsten Punkten qualifizierte sich die
Mannschaft aus dem Balkan in einer Gruppe, in
der ein wirklicher Topfavorit fehlte. Aber das serbische
Team war schon immer eher auf der Seite
der ehrlichen Fußballarbeiter. Spielzauber und
Witz sind nette Extras, die hinter klarer, knallharter
Defensivarbeit zurückgestellt werden. Nicht
ganz unbeteiligt an diesem Spielstil ist sicher Kapitän
Branislav Ivanovic der als One-Man-Wall mit
Chelsea die Championsleague gewinnen konnte.
Nr. 35 der Weltrangliste
MORITZ TIPP
Neymar und Brasilien sind nach dem Trauma bei
der Heim-WM vor vier Jahren reif für den Titel.
Nr. 6 der Weltrangliste
52 FUSSBALL-WM 2018