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BauenundWohnen_032018

Beispiel für eine Pelletheizung Thomas Schulze und Renate Henninger Sie betonen die Individualität beim Häuserbau. Wie wirkt sich dieser Anspruch aus? Renate Henninger: Wir heißen »Wunschhaus« und das leben wir auch. Wir führen ausführliche Erstgespräche mit dem Kunden, bringen in Erfahrung, welche Ideen, Wünsche und Anforderungen er hat und wie er wohnen möchte. Dementsprechend bieten wir dann individuell geplante Architekten-Häuser zum Festpreis an. Wurden schon ungewöhnliche oder hervorstechende Wünsche geäußert? Renate Henninger: Ein Wunsch, der leider nicht realisiert wurde, war ein Glasboden im Wohnzimmer mit Blick auf die Garage bzw. auf das spezielle Auto. Auch ungewöhnliche Wünsche hängen zum Teil von der Zielgruppe ab. Einen Esstisch, der zum Billardtisch umgewandelt werden kann, findet man eher bei Junggesellen. Insgesamt wird ein sehr zeitloses Design bevorzugt, geradlinig, symmetrisch, gerade in der Fensteranordnung. Gerade das »bequeme« Bauen, also das altersgerechte Wohnen, rückt immer mehr in den Vordergrund der Hauswünsche. Bei der Gebäudeplanung müssen drei Komponenten in Übereinstimmung gebracht werden: Der Bebauungsplan, die Wünsche des Kunden und natürlich auch der »Geldbeutel«. Sanieren Sie auch alte Häuser? Thomas Schulze: Wir betreiben auch Umbau und Sanierung bestehender Gebäude, im Grunde genommen läuft das ähnlich wie beim Neubau: Wir erforschen die Kundenwünsche, es gibt dann die entsprechende, individuell angepasste Baubeschreibung, und daraufhin einen Festpreis. Selbstverständlich sind auch immer Eigenleistungen durch den Kunden möglich. Jedoch ist der Umbau/die Sanierung nicht unser Hauptaufgabengebiet, sondern nach wie vor der Neubau von individuell geplanten Gebäuden. Aber die Nachfrage für die Erneuerung von Bestandsimmobilien nimmt zu. Renate Henninger: Wir haben auch viele Gebiete, in denen Kunden dringend Bauplätze suchen und keine zur Verfügung stehen. Hier kommen die Gebrauchtimmobilien ins Spiel, die dann saniert, erweitert und auf einen aktuellen energetischen Stand gebracht werden. Gerade im städtischen Bereich werden oft gebrauchte Immobilien erworben, da hier nur wenige Neubaubauplätze auf dem Markt sind. Unter Abwägung der Bausubstanz, und somit der Sanierungskosten, kann sich durchaus eine Modernisierung lohnen oder es fällt die Entscheidung zum Abbruch und somit zu einem Neubau des Eigenheims. Wie wird die Qualität der Wunschhäuser gesichert? Renate Henninger: Wir haben grundsätzlich immer einen Luftdichtigkeitstest zur Ortung eventueller Leckagen in der Gebäudehülle, und zusätzlich gibt es seit neustem eine Bauüberwachung durch einen externen Bausachverständigen, der mittels Baucam auf die Baustelle zugeschaltet wird und in zehn vorgegebenen Prüfschritten unsere Baustelle einer zusätzlichen Qualitätssicherung unterzieht. Gibt es spezifische aktuelle oder zukünftige Projekte, die erwähnenswert wären? Renate Henninger: Wir sind offen für Weiterentwicklungen und zukunftsorientiertes Bauen, zum Beispiel mit Brennstoffzellen und Hausautomationen, Smarthome usw. Foto: Viessmann MORITZ|BAUEN & WOHNEN 2018 17


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