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Mit der zunehmenden Gewaltbereitschaft und steigender Kriminalität wächst bei vielen das Bedürfnis nach Sicherheit. Doch kaum einer weiß, wie er in Gefahrensituationen richtig reagiert und sich effektiv schützen kann. MORITZ Redakteurin Helen Gerstner hat den Selbstversuch gewagt und an einem Selbstverteidigungskurs teilgenommen. Im Extremfall richtig handeln MORITZ Fit & Gesund 2017 Fitness Selbstverteidigungskurse boomen. Anlass ist ein wachsendes Unsicherheitsgefühl. 6 Abends alleine nach Hause laufen, eine dunkle Seitenstraße, ein verlassener Parkplatz oder ein unheimliches Geräusch im Treppenhaus – viele haben bereits bei alltäglichen Strecken ein mulmiges Gefühl. Zu groß ist die Angst vor einem Angriff, davor, Opfer einer Gewalttat zu werden. Diese Angst habe ich bisher zum Glück noch nie am eigenen Leib erfahren müssen. Mit meinem Pfefferspray in der Tasche war mir auch nachts noch kein Weg zu weit. Man kommt aber trotzdem nicht umher, sich zu fragen, wie man selbst reagiert, wenn man mal in eine gefährliche Situation gerät. Also habe ich mich für den Selbstverteidigungskurs im Vita Sports in Schwaigern angemeldet. Was ist da noch nicht wusste: Schmerzen und blaue Flecken waren inklusive. Gezielte Treffer landen Zum Vorgespräch treffe ich mich mit Stefan Riegler. Ehemaliger Kickbox- Vize-Weltmeister, Ex-Türsteher und seit einigen Jahren Leiter von Selbstverteidigungskursen – Riegler hat nicht nur aus kampfsportlicher Seite eine Menge Erfahrung, auch seine Arbeit an den Türen der Clubs hat ihn gelehrt, worauf es ankommt, wenn man sich wehren muss. Von den Qualitäten des Kurstrainers bin ich also schon mal überzeugt. »Selbstverteidigung baut nicht auf Kraft auf, schließlich greift einen keiner an, dem man körperlich überlegen ist. Wir zeigen den Frauen in den Kursen, wie sie sich mit einfachen, aber effektiven Techniken verteidigen können. Es geht darum, gezielte Treffer zu landen anstatt wild und hilflos um sich zu schlagen und panisch zu werden«, erklärt der Kampfsportler vorab. Schnell kommt unser Gespräch auch auf mein »geliebtes« Pfefferspray, von dem er mir aber kopfschüttelnd abrät: »Bei Gegenwind können Pfeffersprays für das Opfer selbst viel schädlicher sein als der Angreifer. Effektiver finde ich es, einen Kubotan, also einen spiralförmige Eisen-Stock, der als Schlag- und Druckverstärker dient, mit sich zu tragen, am Schlüsselbund beispielsweise«. Gesagt getan – eindrucksvoll demonstriert mir Riegler an meinem Arm, wie schmerzhaft auch nur ein kleiner Stoß mit der Selbstverteidigungs-


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