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MORITZ_Stuttgart_062017

Stor y Am 11. November spielt »Fools Garden« in der Stadthalle Leonberg. MORITZ-Redakteur Thomas Moegen sprach mit dem Sänger Peter Freudenthaler über »Lemon Tree« im Musikunterricht, die prägenden Beatles, die Liebe als Welt-Kitt, Hippies im Herzen und sein Hobby Reisen. »Leider war ich ‘68 noch zu jung« Ihr bringt ein neues Album heraus und tourt viel im Sommer. Bist du im Stress? Ich habe schon viel an der Backe, aber das geht ganz gut klar. Das Album kommt gegen Ende des Jahres, der Titel ist noch geheim, aber die Songs sind schon fertig. Du wohnst in Nord-Baden, aber bist in der ganzen Welt zu Hause, oder? Ich bin ein echtes Landei, das gerne unterwegs ist. Meine Wurzeln sind hier und ich fühle mich hier wohl und geborgen. Nervt es Dich, dass Euer Erfolg oft auf den Platin-Welt-Hit »Lemon Tree« von 1995 reduziert wird? Wir haben gelernt, damit gut umzugehen. Durch »Lemon Tree« wurden wir bekannt. Nur diejenigen, die sich nicht näher mit uns befassen, vereinfachen unsere Geschichte. Wir sind glücklich über dieses Lied, denn es öffnet uns überall auf der Welt die Türen und wir erreichen viele Menschen mit unterschiedlichen Backgrounds. Viele Kinder können »Lemon Tree« textsicher mitsingen und tragen uns durch die Zeit. Meine Tochter kam vor ein paar Jahren von der Schule und sagte ,Papa, jetzt ist es soweit, wir nehmen es im Musikunterricht durch‘. Das ist etwas Besonderes und Schönes, da bin ich auch ein bisschen stolz drauf. Was zeichnet Deine Freundschaft zu Gitarrist Volker Hinkel aus? Ich lernte Volker beim Studium in Stuttgart kennen. Wir schreiben die Songs zu zweit, Lennon-McCartney-mäßig. Wir ergänzen uns musikalisch sehr gut. Einer von uns hat eine Idee und der andere führt sie fort. Wir können uns konstruktiv kritisieren. Ich schätze diese Freundschaft sehr. Beim Schreiben im Urlaub haben wir immer viel Spaß und genießen das Leben. »Was gäbe es denn ohne Liebe?« Euer Vorbild sind die Beatles. Warum? Für uns waren die Beatles die Band, die alles vorwegnahm. Die Vielfalt an Songs in der Kürze der Zeit ist beeindruckend. Die ganze Pop-Musik wurde davon geprägt. Zentrales Motiv Eurer Musik ist – wie bei den Beatles auch – die Liebe? Liebe ist das zentrale Thema der Welt. Was gäbe es denn nicht alles ohne die wirkliche Liebe? Ohne Liebe kein echtes Leben. Seid Ihr Hippies im Herzen? Was für eine Frage!? Tief im Herzen auf jeden Fall! Es relativiert sich zwar einiges im Laufe des Lebens, aber diese Zeit hat uns und unsere Musik stark geprägt. Leider war ich ‘68 noch zu jung, aber dafür bin ich heute auch noch nicht zu alt (lacht). Und mit unbändiger Energie unterwegs? Die Musik ermöglichte mir mein Hobby Reisen, das meinen Horizont erweiterte. Bevor ich nach Russland reiste, hätte ich da nie Urlaub gemacht. Heute bin ich Fan des Landes und seiner Menschen. Es gibt noch so viel für uns zu entdecken. Das Album »Flashback« beamte zurück in die 90er-Jahre. Verträumte Nostalgie oder Statement in kühlen Zeiten? Das 90er-Hits-Cover-Album »Flashback« hat Spaß gemacht, weil wir ja auch »Kids« der 90er-Jahre sind. Ein Teil der Einnahmen des Leonberg- Konzerts geht an die Hilfsorganisation Human Projects. Erzähle davon, bitte. Ich finde es schön, dass es immer wieder Menschen gibt, die sich mit ihren Mitteln für andere einsetzen. Gerade in einer Welt, in der wir so viele Dinge als selbstverständlich erachten, ist es wichtig, zu wissen, was man da hat. Wir wären die blödeste Generation, wenn wir nicht für die Errungenschaften der letzten 70 Jahre wie Frieden, Freiheit, Bürgerrechte und Wohlstand kämpfen würden. Gott sei Dank sind wir eine freie Band, die sich ihre Benefiz-Konzerte aus der Fülle der Anfragen aussuchen kann und sich keinen Konzernen beugen muss. Wir schließen eben freie Kompromisse. Das ist ungemein wichtig in einer Demokratie. tmo Das ganze Interview auf www.moritz.de Fools Garden Sa. 11. November, 20 Uhr, Stadthalle, Leonberg, Tickets unter www.humanprojects.de 8 MORITZ 2017-06


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