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SCHNELL GELERNT: SCHNITZEN
Kinder lernen schnell – auch das Schnitzen mit
Grünholz wie Hasel, Linde, Erle oder Birke.
Lediglich sechs Regeln gilt es zu beachten, die
richtige Sitzposition und schon können die tollsten
Gegenstände geschnitzt werden: zum Beispiel Messer,
Spielzeuge, Tiere oder Rennautos. »Schnitzen lässt sich
lernen wie Schwimmen oder Radfahren. Radfahren kann
man auch nicht von jetzt auf gleich, sondern übt es
mithilfe eines Erwachsenen. Der hält das Rad, gibt
Schwung und fängt einen auf. Mit Unterstützung eines
Erwachsenen und etwas Übung gelingt auch der Umgang
mit dem Taschenmesser«, erklärt die erfolgreiche Sachbuchautorin,
deren Schnitzbuchfortsetzung »Meine
Schnitzwerkstatt« seit Februar 2021 im Handel ist. Schnitzen
verbindet: Holz und Hand, Messer und Masern, Grünschnäbel
und Geübte – Ja, ganze Generationen. Einfach
ausprobieren oder unter mehr-wald.de Anregungen holen.
Anleitungen gibt es auch in den drei Sachbüchern von
Deutschlands Schnitzkönigin, die über 5.000 Kindern in
der Region Stuttgart das Schnitzen mit scharfer Klinge
beigebracht hat. Wer Interesse hat: Die Kurse werden
beim Haus des Waldes oder an der Ökostation Stuttgart
angeboten. Erzieher*innen können im Oktober an einer
ganztägigen Schnitzfortbildung der Naturschule Deutschland
in Ludwigsburg teilnehmen. »Damit wird das Schnitzen
ein wichtiger Teil der Pädagogik, schließlich fördert es
Feinmotorik, Kreativität, Achtsamkeit, Ausdauer, Kraft und
Geduld«, erklärt Schulte und resümiert: »Es bringt die Kinder
wieder in die Natur. Denn Stöcke zum Schnitzen
wachsen im Wald, nicht im Kinderzimmer.« alh
SCHNITZ-WORKSHOPS
Alle Infos zu weiteren Kursen und Projekten unter
www.mehr-Wald.de
Wer kennt diesen Satz nicht aus der eigenen
Jugend: Messer, Gabel, Schere, Licht – sind für
kleine Kinder nicht. Die Stuttgarter Taschenmesserpädagogin
Astrid Schulte lacht und
stellt den Struwelpeter-Satz kurzerhand auf
den Kopf: »Feuer, Schere, Gabel, Messer – der
Umgang macht ein Kind nur besser.« Denn, was
ein Kind ausprobieren darf– natürlich unter
Aufsicht eines Erwachsenen– versteht es besser.
Was das Kind greift, begreift es. Was verboten
ist, wird nur interessanter, warum also
nicht gleich das gefährliche, scharfe Taschenmesser
mit dem fördernden, fordernden
Schnitz-Handwerk verbinden?
Foto: Astri Schulte
50 KINDER KINDER 2021