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Sport und Bewegung ist für Kinder wichtiger denn je. In Zeiten der Ganztagesschule und von Leistungsdruck ist es nicht mehr selbstverständlich, dass sich die Kids nachmittags nach den Hausaufgaben auf dem Bolzplatz treffen. Dabei sollten sich Kinder laut einer Studie der WHO jeden Tag mindestens 45 Minuten ausgiebig bewegen. Im Verein fürs Leben lernen Für viele Kinder ist es heute schon eine echte Herausforderung, auf einem Bein zu stehen oder die Bewegungsabläufe beim Hampelmann Springen zu koordinieren. Das liegt hauptsächlich daran, dass sich die Kids nur noch im Schulsport bewegen. Denn schulische Verpflichtungen und unter Umständen verlockendere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung verhindern, dass sie ihre freie Zeit auf dem Bolzplatz verbringen. Aber genau das wäre für sie extrem wichtig. Denn Sport und Bewegung machen nicht nur fit, sie schulen auch die Koordination, fördern die Interaktivität und helfen Stress abzubauen. Dabei ist es unerheblich, ob die Kinder gezielt eine Sportart trainieren oder sich »nur« austoben – Sport lockert, lässt den Körper Glückshormone ausschütten und gibt dem Bewegungsdrang Raum. »Das Wichtigste ist, sich überhaupt zu bewegen«, sind sich Manuel Bierig und Antonino Rizzo vom Trainer-Team der VfB-Fußballschule einig, »es muss halt in erster Line Spaß machen«. Und Spaß macht in der Regel das, was man gut kann. Das gilt es herauszufinden. Fürs Leben lernen Darum raten die beiden Trainer auch dazu, sich nicht nur auf eine Sportart zu fixieren, sondern ganz viel auszuprobieren. Das geht am besten in einem Sportverein. Dort bekommen die Kinder nicht nur ihre wöchentliche Ration Sport und die Möglichkeit sich zu erproben – dort lernen sie fürs Leben. »Pünktlichkeit, Disziplin und gegenseitiger Respekt sind im Verein sehr wichtig. Diese Werte können die Kinder auch auf den Alltag übertagen«, weiß Antonino Rizzo. Speziell wenn die Kinder einen Mannschaftssport trainieren, steht für sie neben der Fitness und der Technik auch das soziale Miteinander im Fokus. Die Kinder lernen, sich in eine Gruppe einzuordnen, im Team nach Lösungen zu suchen und Verantwortung zu übernehmen. Außerdem können sie dort eine der vielleicht wichtigsten Lektion fürs Leben überhaupt lernen: mit Niederlagen umzugehen. »Nach einer Niederlage geht es nicht darum, jemandem die Schuld zuzuschieben, sondern gemeinsam die Situation zu analysieren, aus den Fehlern zu lernen und es beim nächsten Mal besser zu machen«, sagt Manuel Bierig. MORITZ Kinder Kinder 2017 45


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