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Die Ausbildung als Karrierechance Die Betriebe in der Region suchen händeringend nach motiviertem Nachwuchs. MORITZ-Redakteurin Sophia Budschewski hat Dietmar Niedziella, Leiter für Berufsbildung bei der IHK Heilbronn-Franken, über die aktuelle Situation und die Entwicklung des Ausbildungsmarktes befragt. MORITZ Job & Karriere 2017/2018 Ausbildung & Duales St udium Wie beschreiben Sie die aktuelle Lage auf dem Ausbildungsmarkt bei uns in der Region? In der Region Heilbronn-Franken haben wir einen hohen Anteil an industriellen Firmen. Das wird hoffentlich 12 auch so bleiben. Deshalb ist es wichtig, dass wir in Zukunft genügend Fachkräfte zur Verfügung haben. Eine gute Ausbildung ist deshalb eine wichtige Voraussetzung. Dazu brauchen die Firmen allerdings Nachwuchs. Das macht uns aktuell ein bisschen Sorge, wenn man sich die Demografie in Deutschland anschaut. Die Zahl der potenziellen Azubis nimmt ab. Denn der Trend geht klar zum Studium. Das ist grundsätzlich nichts Schlechtes, aber wir stellen auch fest, dass einige das Studium anstreben, welche von ihren Fähigkeiten her nicht dafür geeignet sind. »es gibt einen Trend zur höher qualifizierung« Wie erklären Sie sich den aktuellen Trend, dass immer mehr Schüler ein Studium anstreben? Das ist ein gesellschafticher Trend. Oft geben diese Entscheidung die Eltern vor. Wer früher Hauptschulabschluss gemacht hat, der macht heute Mittlere Reife, wer früher Mittlere Reife gemacht hat, macht heute gleich Fachhochschule usw. Das ist der Trend zur höher Qualifizierung. Wir haben heute deutschlandweit genau so viele Ausbildungsbeginner wie Studienbeginner. Das war vor zehn Jahren noch ganz anders. Was ist die Folge vom derzeitigen Trend der höher Qualifizierung? Es wird früher oder später an der Lohnschraube gedreht. Das heißt, der Dual Ausgebildete wird mehr verdienen als der Bachelor Absolvent. Das wird in Zukunft natürlich auch Einfluss auf die Berufswahl haben. Wie fördert IHK Heilbronn- Franken das Image von Ausbildungsberufen? Der wichtigste Punkt ist eine bessere Berufsorientierung. Da passiert auch einiges in Baden-Württemberg. Es gibt seit letztem Jahr ein neues Schulfach: Wirtschafts-, Berufs- und Studienorientierung. Dieses steht ab Klasse sieben auf dem Lehrplan der Schulen. Das Fach soll wirtschaftliche Inhalte, also ökonomisches Denken- und Wissen, vermitteln. Außerdem wird erarbeitet, welche Interessen und Fähigkeiten der Schüler hat und was seine Schwächen sind. Dafür gibt es auch eignungsdiagnostische Tests. Zusätzlich werden Praktikumstage angeboten.


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