Page 10

job_s_042017

Ausbildung & Dual es Studium ben des klassischen Ausbildungs- und Personalmarketings. Wie haben sich die Anforderungen an Auszubildende und Studieninteressenten verändert? Was erwarten Unternehmen heute grundsätzlich von Auszubildenden? Wir erwarten eine gute Ausdrucksweise in Wort und Schrift, Kommunikationsstärke und Lernbereitschaft. Uns ist das Interesse am Menschen ganz wichtig, denn in unserem Arbeitsalltag dreht sich alles um das Wohl unserer Versicherten. Selbstverständlich freuen wir uns, wenn die Azubis auch gute Umgangsformen haben, offen für Neues sind, eigenständig arbeiten und auch den Mut haben, Herausforderungen anzugehen. Welche Auswahlkriterien müssen Ausbildungs- oder Studien-Bewerber im Bewerbungsgespräch auf jeden Fall erfüllen? Wir fokussieren folgende Kriterien: Soziale Kompetenz, Kommunikationsfähigkeit, Beziehungsmanagement, Konfliktfähigkeit, Kritikfähigkeit, Problemlösungskompetenz sowie Kunden und Vertriebsorientierung. Wie wichtig sind Schulnoten? Wir legen Wert auf die Kopfnoten Verhalten und Mitarbeit und schauen uns auch den Notendurchschnitt an, aber ganz so genau wie früher wird nicht mehr auf die Noten geschaut. Es darf auch mal eine Fünf in Mathematik dabei sein. »Es darf auch mal eine Fünf in Mathematik dabei sein« Wie können Ausbildungsabbrüche verhindert werden? Ganz einfach. Frühzeitige Bindung an das Unternehmen durch den Aufbau einer fairen und partnerschaftlichen Beziehung. Auch die Zusammenarbeit der neuen Azubis mit den älteren Azubis ist entscheidend. Nach dem Auswahlverfahren und noch vor dem Ausbildungsstart finden viele Treffen statt, bei denen alle, also die neuen und die »alten« Azubis dabei sind. Wir laden zum Beispiel die Neuen zu Absolventenfeiern ein, stellen den Eltern das Unternehmen vor und zeigen ihnen unser Bildungszentrum. Wir bauen eine Vertrauensbasis zur Familie auf und investieren ganz viel Zeit und Aufmerksamkeit in die Ausbildung. In den ersten zwei Wochen geht es darum, Orientierung zu schaffen und das Team zusammen zu bringen. Patenschaften, also einen weiteren Ansprechpartner im Unternehmen, und Ausbildungsspezialisten gehören ebenfalls dazu. Das Feedback ist extrem wichtig. Bei uns drehen Azubis sogar Filme darüber, was gut oder weniger gut läuft. So lassen sich Ausbildungsabbrüche verhindern. Die Präsenz in sozialen Foren, die Arbeit mit neuen Medien sowie Networking sind auch entscheidend? Ja, absolut. Da können wir sogar von den Azubis lernen. Zehn Prozent Ihrer Mitarbeiter sind Auszubildende und Studenten. Risiko oder Chance für ein Unternehmen? Die Chancen überwiegen. Wir könnten unsere Unternehmensphilosophie gar nicht anders umsetzen. Wir müssen für die persönliche Beratung vor Ort mitten in der Bevölkerung verankert sein. Wachsende Unternehmen müssen die Ausbildungsquote hoch halten, ihnen bleibt nichts anderes übrig. Auszubildende sind wichtig. Digitalisierungsprozesse laufen viel schneller, weil junge Menschen sehr technikaffin sind. »Digitalisierungsprozesse laufen mit Auszubildenden schneller und einfacher« Die Übernahmequote von Auszubildenden liegt bei der AOK Stuttgart-Böblingen bei fast 100 Prozent. Was sind die Garanten für diesen Erfolg? Unternehmen sollten Wertschätzung und Konsequenz im Handeln zeigen. Die Erwartungen des Arbeitnehmers und des Arbeitgebers müssen von beiden angesprochen werden. Die Foto: AOK Azubis kommen aus dem Schulmo 10 MORITZ Job & Karriere 2017/2018


job_s_042017
To see the actual publication please follow the link above