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gen gut bei geringem Kaloriengehalt und können helfen, Übergewicht zu vermeiden. Studien zeigen, dass Menschen, die viel Obst und Gemüse essen, seltener von Bluthochdruck, Herzkrankheiten und Krebs betroffen sind. Es gibt Hinweise, dass auch Demenzkrankheiten seltener auftreten. Wie fällt es leichter, mehr Obst und Gemüse zu essen? Man kann den Tag mit Müsli undeinem Apfel oder einer Handvoll Beerenfrüchte starten. Zur Brotmahlzeit passt Rohkost, wie Gurke, Tomate oder Paprika. Sie eignet sich auch als Zwischenmahlzeit, für Schule und Arbeit. Zu Hauptmahlzeiten passen Gemüse oder Salat. Obst appetitlich in mundgerechte Stücke geschnitten kann Süßhunger stillen, und die Lust auf Süßigkeiten reduzieren. Auch Smoothies sind gut. Wenn es mittags schnell gehen muss, was koche ich? Kartoffeln mit Kräuterquark, aber auch pürierte Gemüsesuppen oder Nudeln mit in Olivenöl gedünstetem Gemüse, wie Tomaten, Oliven, Zwiebeln und Pilze sind ideal. Gut ist es, wenn man Mahlzeiten für eine Woche plant. Es spart Zeit, wenn man alle Zutaten eingekauft und vorrätig hat. Außerdem kann man so auch planen, wann es Reste gibt, weil keine Zeit zum Kochen ist. Was halten Sie von »Superfoods« und Nahrungsergänzungsmitteln? Eine vollwertige Ernährung enthält alles, was der Körper braucht, um gesund und fit zu bleiben. Nahrungsergänzungsmittel sind daher nicht notwendig. Eine Ausnahme kann Vitamin D in der dunklen Jahreszeit darstellen. Dies sollte man mit dem Hausarzt besprechen. Vitamin B12 muss bei einer veganen Ernährungsweise ergänzt werden, da nur tierische Lebensmittel dieses Vitamin enthalten. Superfoods wie Chiasamen oder Gojibeeren enthalten reichlich sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe; Chiasamen auch omega-3-Fettsäuren. Genauso gut sind aber auch einheimische Superfoods wie zum Beispiel Leinsamen, Beerenfrüchte, Broccoli und Sauerkraut. Eine ungünstige Ernährung kann durch den Verzehr von Superfoods allerdings nicht ausgeglichen werden. Welche Trends gibt es derzeit? Trends verunsichern die Menschen eher beim Thema Ernährung. Ein wichtiges Thema, ist die Bedeutung der Mikrobiota für unsere Gesundheit. Eine günstige Zusammensetzung der Darmbakterien stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern unterdrückt auch Entzündungsprozesse in unserem Körper, schützt vor Darmkrebs und hat möglicherweise Einfluss auf unser Körpergewicht, die Psyche und das Wohlbefinden. Eine vollwertige Ernährung mit reichlich Ballaststoffen, nicht täglich Fleisch und kein oder wenig Alkohol unterstützen die „guten“ Darmbakterien. Welche Rolle spielt unsere Psyche? Wird Essen als Trostpflaster oder Belohnung eingesetzt, so greifen Verhaltensmuster, die wir in der Kindheit erlernt haben. Daher sollten Eltern darauf achten, Kinder nicht mit Lebensmitteln wie Süßigkeiten zu belohnen. Essen ist auch nicht geeignet, um Kindern die Langeweile zu vertreiben, zum Beispiel auf Reisen im Auto. Jeder, der dazu neigt in bestimmten Situationen zu Süßigkeiten und anderen Dickmachern zu greifen, sollte darüber nachdenken, wie die Alternative aussehen kann. Wer traurig, frustriert oder gestresst ist, fühlt sich vielleicht besser, wenn er anstatt zum Essen zum Telefonhörer greift und sich mit Bekannten und Freunden bespricht. Jeder sollte sich fragen, was er in schwierigen Situationen wirklich braucht. Was empfehlen Sie also für einen gesunden Lebensstil? Die Vielfalt der Lebensmittel nutzen, Neues ausprobieren, genussvoll, langsam und bewusst essen. Eine Sportart finden, die Spaß macht. Möglichst regelmäßig die frische Luft bei Spaziergängen und Wanderungen genießen, das stärkt auch noch die Abwehrkräfte. obe MORITZ Fit & Gesund 2017 23


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