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Foto: Fotolia MORITZ Ausbildung & Karriere 2017 Ausbildung & Duales St udium In den Top Ten der beliebtesten Ausbildungsberufe 14 in der Region Stuttgart landeten im vergangenen Jahr der Kraftfahrzeugmechatroniker, der Friseur und der Elektroniker auf den ersten drei Plätzen. Dennoch blieben im Bereich der Handwerkskammer Region Stuttgart bei einer Lehrstellenbörse rund 1.000 Lehrstellen für den Ausbildungsstart im September 2016 unbesetzt. »Die Betriebe würden gerne einstellen, finden aber oft keine Lehrlinge. Das ist auch unabhängig davon, ob sich ein Betrieb in der Stadt oder auf dem Land befindet. Zwei Gründe für den Lehrlingsmangel im Handwerk sind die starke Konkurrenz durch die Industrie, beispielsweise in der Region Stuttgart, und der unaufhaltsame Trend zur Akademisierung«, sagt Christine Schwab. »Die Betriebe würden gerne einstellen« Vor acht Jahren gab es im Gebiet der Handwerkskammer Region Stuttgart noch einen »AzubiÜberschuss « und die Unternehmen konnten sich ihre Lehrlinge aussuchen. Heute stellen die Betriebe ihre Vorteile in den Vordergrund und müssen auch für die klassische Form der Dualen Ausbildung Werbung betreiben. »Die Unternehmen im Handwerk legen sich wirklich ins Zeug, um sich noch attraktiver für Jugendliche zu machen. Da reicht die Palette von der Übernahme der Führerscheinkosten, einem Firmenwagen für ein Jahr bis hin zu Kopfprämien bei erfolgreicher Anwerbung«, beschreibt Christine Schwab das gestiegene Engagement der knapp 5.000 HWK-gelisteten baden-württembergischen Ausbildungsbetriebe. Auch die Anforderungen an Auszubildende und Arbeitnehmer sind gestiegen. »Das Handwerk bietet in einigen Bereichen kundenspezifische Lösungen an, hat durch Innovation viele Nischen besetzt und die Digitalisierung gut angenommen. Dadurch sind neue Chancen für das Handwerk entstanden. Gestiegene Anforderungen an die Auszubildenden Der erhöhte Spezialisierungsgrad führt aber auch zu gestiegenen Anforderungen an Auszubildende und Fachkräfte. Die Berufsfelder und die Ausbildungsordnungen werden immer umfassender, aber dadurch sicherlich auch vielfältiger und spannender. « Von den 10.347 Auszubildenden, die im vergangenen Jahr im Handwerkskammerbezirk Stuttgart (Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg, Rems-Murr-Kreis, Stuttgart) eine Lehre machten, hatten 14,7 Prozent Hochschulreife. Immer mehr Abiturienten entschieden sich in den vergangenen Jahren für eine Ausbildung, aber immer noch nicht genug, um dem Ansturm auf Duale Hochschulen, Fachhochschulen und Universitäten entscheidend entgegenzuwirken. So könnte die Akademisierung einiger Ausbildungsberufe langfristig zu vielen Theoretikern und wenigen Praktikern führen.


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