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Die demographische Struktur der deutschen Bevölkerung verändert sich und mit ihr auch die Herausforderungen. In Zukunft wird es weniger Neugeborene sowie mehr sozial Benachteiligte und pflegebedürftige Ältere geben. Dadurch steigt der Stellenwert der sozialen Berufe enorm. MORITZ-Redakteur Thomas Moegen sprach im AWO-Seniorenzentrum am Stadtgarten Kornwestheim mit Einrichtungsleiter Andreas Haas, Altenpflegefachkräften und Auszubildenden über die Ausbildung, Anforderungen und Aufstiegschancen in den sozialen Berufen. Soziale Berufe haben viel potentzial MORITZ Ausbildung & Karriere 2017 Freiwilligendienste & sozia le Berufe 99 Voraussetzung für die dreijährige, staatlich anerkannte Ausbildung in den meisten sozialen Berufen ist der Realschulabschluss, also die Mittlere Reife nach der zehnten Klasse, oder ein Hauptschulabschluss mit nachfolgender, mindestens zweijähriger Ausbildung. Sind die Grundlagen erst einmal erworben, haben die angehenden Berufsfachschüler bei der Spezialisierung die Qual der Wahl zwischen Dutzenden Berufsbildern im Sektor der sozialen Berufe – vom Altenpfleger, über Dorfhelfer, Jugend- und Heimerzieher bis hin zum Sozialarbeiter. Bei der Ausübung eines sozialen Berufs sind neben medizinischem, psychologischem, ethischem und auch technischem Fachwissen vor allem soziale oder sogenannte weiche Fähigkeiten wie Hilfsbereitschaft, Menschenkenntnis oder Einfühlungsvermögen gefragt. »Bei Vorstellungsgesprächen mit Fachkräften oder angehenden Auszubildenden achten wir in erster Linie darauf, wie die Bewerberin oder der Bewerber kommuniziert und ob sie oder er gerne zuhört und fähig zur Teamarbeit ist«, sagt Andreas Haas, Einrichtungsleiter des AWOSeniorenzentrums am Stadtgarten in Kornwestheim. Vielfältiger Aufgabenbereich Soziale Berufe erfordern ein hohes Maß an Eigeninitiative und -verantwortung, scharfe Beobachtungsgabe, physische und psychische Belastbarkeit sowie Flexibilität. Die Aufgabenbereiche in einem sozialen Beruf sind vielfältig, denn Umfeld und Arbeitsbedingungen unterliegen einem ständigen Wandel. Deshalb ist auch die vereinfachende Annahme, Altenpflege sei lediglich Routine mit Körperhygiene, Umbetten und Ver- Einrichtungsleiter Andreas Haas


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