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MORITZ Ausbildung & Karriere 2017 Freiwilligendienste & sozia le Berufe 101 bildungen zu Altenpflegehelfern reduziert. Schlossen 2011 nur 1.600 Teilnehmer ihre berufliche Weiterbildung zur Altenpflegefachkraft erfolgreich ab, so waren es 2015 mit 3.300 mehr als doppelt so viele. Bildeten sich 2011 noch 1.800 zu Altenpflegehelfern weiter, so waren es im vergangenen Jahr nur noch 500. Gute Verdienstmöglichkeiten Um die Ausbildungsqualität bei den sozialen Berufen noch weiter zu erhöhen, hat das Sozialministerium Baden-Württemberg die Kranken- und Altenpflege-Weiterbildungsverordnungen erlassen. So können sich Berufstätige in der Altenpflege, in der Heilerziehungspflege, in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und in der Gesundheits- und Krankenpflege an staatlich anerkannten Weiterbildungsstätten auf den Gebieten Gerontopsychiatrie, Intensivpflege, Nephrologie, Onkologie, Operations- und Endoskopiedienst, Psychiatrie, Rehabilitation, Pflegedienstleitung für Altenhilfe und ambulante Dienste, pflegerische Leitung einer Station oder Einheit weiterqualifizieren. Eine Weiterbildung erhöht grundsätzlich die Aufstiegschancen und vielleicht sogar das Gehalt eines Arbeitnehmers im Gesundheits- und Sozialwesen. Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes liegt der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst bei 2.594 Euro. »Das Gehalt der Auszubildenden und der Pflegefachkräfte ist natürlich vom Träger der Einrichtung und dem Ausbildungsstand abhängig«, sagt Andreas Haas. Bei geringfügig Beschäftigten, die in Deutschland im Gesundheits- und Sozialwesen arbeiteten, ist der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst von 352 Euro dagegen verschwindend gering. Eignung durch Erfahrung Auch wenn die Höhe des Einkommens für junge Leute bei der Ausbildungs- und Berufswahl natürlich eine große Rolle spielt, so erscheinen andere Faktoren für die Ergreifung eines fordernden Arbeitsplatzes in den sozialen Berufen ausschlaggebend. Viele Auszubildende haben durch die Absolvierung eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) oder durch Sozialpraktika erste wertvolle Erfahrungen in diesem wichtigen Gesellschafts- und Berufsbereich gesammelt und ihre Grenzen ausgelotet. Das erscheint auch durchaus sinnvoll, denn nicht jeder ist für die Ergreifung von sozialen Berufen geeignet. Eine geduldige, soziale und uneigennützige Macher-Einstellung sollte beim Einzelnen vorhanden sein. Auch ein großer Teil der Auszubildenden im AWO-Seniorenzentrum am Stadtgarten in Kornwestheim hat vor der Wahl der Berufsausbildung bereits Erfahrung in der Pflege von Verwandten oder Bekannten gemacht. Einige von ihnen haben dann festgestellt, die privat erworbenen Erlebnisse und Kenntnisse auch beruflich nutzen und der Allgemeinheit zur Verfügung stellen zu können. Weil die sozialen Berufe immer noch unter einem negativen Bild in der Öffentlichkeit leiden und Entwicklungspotenziale in dieser Branche noch nicht ausgeschöpft sind, wird die Schaffung attraktiver Arbeitsplätze im Gesundheits- und Sozialwesen für das soziale Miteinander entscheidend sein. Thomas Moegen Foto: Fotolia


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