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125 Jahre TC Heilbronn - Jubiläumszeitschrift

125 Jahre 1892 2017 Die Fusion Die Fusion – das neue Tenniszentrum HN-Ost Jubiläum – 125 Jahre TC Heilbronn Von Monika Janke Die Gründung des „Lawn-Tennis-Club Heilbronn” im Jahr 1892 setzte ein erstes Zeichen für die Ansiedlung und Verbreitung des Tennissports in Heilbronn. Große internationale Turniere und Stadtmeisterschaften dieses in „Tennisclub Heilbronn von 1892 eV” ins Vereinsregister eingezogenen Vereins prägten an der Bismarckstraße 108 den Aufstieg des „Weißen Sports” in der Käthchenstadt. Mit der Gründung einer Tennisabteilung in der ebenfalls traditionsreichen „TG (Turngemeinde) Heilbronn” im Jahr 1977 und dem damit einhergehenden Bau von sechs Freiplätzen an der Krummen Steige am Trappensee, wurde die Erfolgsgeschichte des Tennissports weitergeführt: Mehr und mehr tritt Tennis aus dem Schatten des Elitären und wird zum Breitensport. 2001 entsteht aus der Tennis-Abteilung der TG ein eigener Club: der„Tennis Club Trappensee”’ (TCT) unter der Vorsitzenden Evelyn Lorenzen. Zeitgleich beschäftigt man sich zusammen mit dem TCH bereits mit dem Gedanken, im Heilbronner Osten einen Tennisschwerpunkt zu schaffen, die Vision „Tennis-Center Ost“ treibt erste zarte Blüten. Vorerst agieren die beiden Vereine erfolgreich parallel, jedoch immer im Austausch begriffen. Der Schwerpunkt in der Jugendarbeit verlagert sich nach und nach zum TCT, während der TCH mit erfolgreichen Mannschaften – allen voran die Damen 40 in Württemberg und später Regionalliga – punktet. Die durch die Wohnbebauung zunehmende räumliche Enge an der Bismarckstraße, die eine zukunftsfähige Aufstellung des Clubs mehr und mehr beeinträchtigt, befördert die Annäherung beider Clubs in Richtung Fusion. Konkrete Gespräche und Planungen bringt das Jahr 2006: Karl-Heinz Preuß, 1. Vorsitzender des TCH und Werner Kern (seit 2005 1. Vorsitzender TCT) sind sich einig: Ein Zusammenschluss der Vereine zu einem leistungsstarken und zukunftsorientierten Tennisstandort im Osten Heilbronns ist nicht nur Vision, sondern geboten. Der gesellschaftliche und demografische Wandel, die Konkurrenz durch neue Trendsportarten (Golf) und die zunehmende Kommerzialisierung aller Lebensbereiche machen nur einen fundierten und finanzkräftigen Verein auf Dauer überlebensfähig. Diese Botschaft wird in die Vereinsbasis getragen: der Verkauf der Tennisanlage an der Bismarckstraße (blutenden Herzens wohlgemerkt), die Erweiterung und Sanierung der Anlage am Trappensee sowie der Erwerb der Tennishalle sollen das Fundament für eine erfolgreiche Zukunft sein. Diese Argumente überzeugen – wenn auch vorerst nicht alle traditionsbewussten TCH-Mitglieder, die an der historischen und zweifelsohne herausragend gestalteten Anlage an der Bismarckstraße hängen. Die Vorsitzenden werden im März 2006 zu konkreten Fusionsverhandlungen ermächtigt. Es folgt ein zähes Ringen – hier Tradition, dort Zukunft und vor allem bei den Mitgliedern des TCH ist viel Überzeugungsarbeit notwendig– geht es doch bei der Fusion nicht um die Aufgabe eines der ältesten Tennisclubs Deutschlands, sondern um eine Neuorientierung und optimierte Aufstellung für die Zukunft. Es ist vor allem auch den ehemaligen Vorsitzenden des TCH wie z.B. Dr. Karl-Friedrich Weisser hoch anzurechnen, dass sie sich für eine „Tennishochzeit” stark machen – im Sinne der Erhaltung des Traditionsclubs. Im November 2006 folgt die „Stunde der Wahrheit”: In zeitversetzten außerordentlichen Mitgliederversammlungen wird über die Verschmelzung des TCH und TCT zum „Tennisclub Heilbronn am Trappensee von 1892 e.V.” abgestimmt. Während das Votum der Basis des TC Trappensee einstimmig ausfällt, gestaltet sich die Abstimmung in dem in die Jahre gekommenen Clubheim an der Bismarckstraße als „Nervenkrimi“ vor allem für den Fusionsbefürworter und -motor Karl-Heinz-Preuß. Die Anspannung ist groß, als es zur Auszählung der (geheimen, schriftlich abgegebenen) Stimmen der 90 anwesenden TCHler kommt. Ehrenmitglied Heinz Plieninger weiß, dass es knapp werden wird – und tatsächlich: zwei Ja-Stimmen geben den Ausschlag für die Tennisehe, die am 1. Januar 2007 vollzogen werden wird. Als „historisches Ereignis” betitelt der erleichterte Vorsitzende Karl-Heinz-Preuß zurecht den nun besiegelten Zusammenschluss und spricht von einem „großen Augenblick für den Tennissport im Osten der Stadt”. Und er sollte Recht behalten: Binnen zweier Jahre entsteht an der Krummen Steige am Trappensee eine schmucke, modern und großzügig gestaltete Anlage (neun Freiplätze, drei sanierte Hallenplätze); Clubheim, Sanitäranlagen und Außenbereich werden neu und ausnehmend harmonisch gestaltet. Hier haben alle Platz: die hochklassig spielenden Mannschaften, Hobbyspieler/innen und vor allem: die Tenniskinder und Jugend. Sie haben absolute Priorität im Vereinsleben. Fazit: Die schwere Geburt hat ein wunderschönes Kind hervorgebracht – mit glänzenden Aussichten für eine erfolgreiche Zukunft. 25


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