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verschiedene Aufgaben qualifiziert sind. Das Unternehmen sichert durch die Weiterbildung den eigenen Fachkräfte- sowie Führungskräftebedarf und schafft somit eine Basis für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. »Weitergebildung erhöht den Unternehmenserfolg« Ist berufliche Weiterbildung kosten- und zeitintensiv? Allen Beteiligten müssen sich im Klaren darüber sein, dass eine Weiterbildung sowohl zeitliche als auch finanzielle Ressourcen kostet. Es müssen in der Praxis zwei Fälle unterschieden werden. Entweder bezahlt der Arbeitgeber die Weiterbildung für seinen Mitarbeiter und stellt ihn auch entsprechend für die Teilnahme frei, oder der Arbeitnehmer bildet sich privat außerhalb seiner Arbeitszeiten weiter. Natürlich sind auch Mischformen möglich, so dass beispielsweise die Kosten der Weiterbildung vom Arbeitgeber getragen werden, die Teilnahme an dieser aber außerhalb der Arbeitszeiten stattfindet. Wie zeit- und kostenintensiv eine Weiterbildung ist, hängt im Wesentlichen von der konkreten Form ab. Eine berufliche Weiterbildung kann eine eintägige Fortbildungsveranstaltung sein, die kostenlos von einem Dienstleister angeboten wird. Hingegen kann eine Weiterbildung wie ein vierjähriges nebenberufliches Bachelor-Studium durchaus Kosten von 15.000 bis 20.000 Euro verursachen und von den Teilnehmern einen konstanten Workload von 15 bis 20 Stunden in der Woche verlangen. Wer übernimmt die Kosten einer Weiterbildung? Das hängt natürlich stark von der Art der Weiterbildung ab. Beim IST-Studieninstitut kann man sagen, dass ungefähr ein Drittel der Teilnehmer eine Unterstützung von ihrem Arbeitgeber erhalten und zwei Drittel eine Weiterbildung selbst finanzieren. Weiterbildung geschieht oftmals auch ohne Wissen des Arbeitgebers, weil man sich durch die Weiterbildung größere Chancen am Arbeitsmarkt verspricht und diese dann auch für einen Jobwechsel nutzen möchte. Seminare, Workshops, In-House- Schulung, Training on the Job oder E-Learning – was ist die Zukunft betrieblicher Weiterbildung? In den letzten Jahren ist ein klarer Trend im Weiterbildungsbereich zum so gennanten Blended-Learning zu erkennen. Hierunter versteht man die Mischung verschiedener Lernformen, in der Regel von Online- und Präsenzlehre. Im Blended Learning werden die Vorteile der Onlinelehre wie zeit- und ortsunabhängiges Lernen mit den Vorteilen der Präsenzlehre wie direkter Austausch, Knüpfen von Netzwerken oder direkte Erprobung der zuvor vermittelten Kenntnisse verknüpft. Somit wird ein Lernangebot geschaffen, das den Teilnehmern viele Freiheiten in der Zeiteinteilung lässt, so dass sie Ihre beruflichen und privaten Verpflichtungen sowie Ihre Lernzeiten nach Ihren eigenen Bedürfnissen gestalten können. »Trend zum Blended Learning mit Freiheiten« Präsenzunterricht oder Fernstudium – welche Formen der Weiterbildung sind nachhaltig, welche nicht? Aus meiner Sicht können beide Formen der Weiterbildung nachhaltig sein, wenn Sie richtig konzipiert und durchgeführt werden. Beide Formen sprechen eine unterschiedliche Zielgruppe mit verschiedenen Interessen an. Bei der Präsenzlehre ist sicherlich der Austausch zwischen den Lernenden durch das tägliche oder wöchentliche Miteinander stärker ausgeprägt. Dafür hat das Fernstudium den großen Vorteil, dass die Teilnehmer zeitlich und örtlich flexibel lernen können. Gerade in der beruflichen Weiterbildung wird eine Zielgruppe angesprochen, die oftmals wenig zeitliche und örtliche Flexibilität (anstrengender Job, Gründung einer Familie, Bau eines Eigenheims, Umzug, Pflegen der Angehörige usw.) aufweisen. Der eben skizzierte Blended Learning Ansatz vereint die beiden Vorteile und stellt daher aus meiner Sicht den nachhaltigsten Weg in der beruflichen Weiterbildung dar. »Qualifizierungen sind explizit gefragt« Ist die Anerkennung/Zertifizierung einer Weiterbildung wichtig? Auch hier kann man nur eindeutig zweideutig antworten: »Es kommt darauf an«. In manchen Branchen bzw. für einzelne Positionen kann ein gewisses Qualifizierungsniveau und ein gewisser Qualifizierungsabschluss gefordert sein. Dies können beispielsweise öffentlich-rechtliche Fachwirtabschlüsse sein, die von den Industrie- und Handelskammern (IHKs) geprüft und verliehen werden. In anderen Bereichen sind jedoch eher die vermittelten Lernziele und –inhalte wichtig und es kommt nicht auf den formalen Abschluss an. Hier können Anbieter sich über einen langen Zeitraum mit ihren Abschlüssen einen »Namen gemacht« haben, so dass diese in der Branche anerkannt sind und in Stellenanzeigen explizit nach diesen Abschlüssen gesucht und gefragt wird. So hat beispielsweise das ISTStudieninstitut seit vielen Jahren ein umfangreiches Zertifikats- und Lizenzangebot im Fitnessbereich, welches in der Fitnessbranche bekannt und entsprechend anerkannt ist. tmo MORITZ Ausbildung & Karriere 2018 83


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