STellenAngebOTe & PeRSOnAldIenSTleISTungen Zeitarbeit – was vor Jahren noch eher negativ behaftet war, bietet heute eine seriöse und nachhaltige Chance für Arbeitnehmer und -geber. Firmen können damit auch kurzfristig auf Personalengpässe reagieren, Arbeitnehmer bekommen die Möglichkeit,z.b. nach längerer Pause wieder einen einstieg in die Arbeitswelt zu fi nden oder andere Tätigkeitsfelder zu erkunden. zeitarBeit – chance für BeiDe seiten Seinen Ursprung hat die Zeitarbeit – heute auch Arbeitnehmerüberlassung (ANÜ), Personalleasing oder Leiharbeit genannt – in den USA. Zwei Anwälte erkannte bei der Suche nach kurzfristigem und zeitlich begrenztem Ersatz für ihre erkrankte Sekretärin das Potenzial dieses Feldes. Im Jahre 1948 gründeten sie die Firma Manpower INC. in Milwaukee, von hier aus verbreitete sich das Konzept schnell in den gesamten USA und Mitte der 1950er Jahre eröffneten auch in Europa die ersten Büros für Zeitarbeit. Heute gibt es deutschlandweit ca. 11.300 Verleihbetriebe mit dem Schwerpunkt der Arbeitnehmer– überlassung. Rund drei Viertel aller Verleihbetriebe beschäftigten weniger als zehn Leiharbeitnehmer. In 19 Prozent der Betriebe arbeiteten 10 bis unter 100 Zeitarbeitnehmer und 5 Prozent hatten 100 oder mehr Leiharbeitnehmer beschäftigt. flexiBilität Dank der Zeitarbeit können Unternehmen auch kurzfristig auf Engpässe reagieren. Ob saisonale Mehrarbeit oder Krankheitswelle, mit Hilfe der Vermittler wird zügig das passende Personal bereit gestellt. Wer in einer Zeitarbeitsfirma beschäftigt ist, tritt in ein Dreiecks- Verhältnis ein. Als Arbeitnehmer hat man einen Vertrag mit der Zeitarbeitsfirma, auch Verleiher genannt, dieser beinhaltet alle Rechte und Pflichten. Seine Arbeitsleistung erbringt der Arbeitnehmer jedoch nicht beim Verleiher, sonder beim Entleiher, also dem Betrieb, der wiederum einen Vertrag mit der Zeitarbeitsfirma geschlossen hat. Für viele Leiharbeiter ist dies ein Einstieg in den Arbeitsmarkt, 14 Prozent der Beschäftigungsaufnahmen aus Arbeitslosigket erfolgen aus, bzw. in die Zeitarbeitsbranche. Die Bundesagentur für Arbeit sieht die ANÜ als Frühindikator für die Entwicklung des Arbeitsmarktes, da sie schnell auf Änderungen der konjunkturellen Rahmenbedingungen reagiert. hoher BeDarf Im Jahr 2016 waren laut Arbeitsagentur rund 991.000 Leiharbeiter in Deutschland beschäftigt, damit lag der Anteil an der Gesamtbeschäftigung bei knapp 3 Prozent. Im langfristigen Vergleich ist die Anzahl der Leiharbeiter mit hoher Dynamik gewachsen, im Jahr 1993 lag die Zahl bei ca 114.000, schon fünf Jahre später hatte sie sich verdoppelt. Knapp die Hälfte (41%) der Beschäftigten sind dabei in Produktionsberufen tätig. Die Zeitarbeitsbranche zeichnet sich durch einen nach wie vor hohen Arbeitskräftebedarf aus. tmh MORITZ Ausbildung & Karriere 2018 155
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