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MORITZ_TB_022017

Story Der Singer-Songwriter VoNA und seine Band kamen im vergangenen Jahr mit »Deine Liebe« und »Solange wir jung sind« sowie als Support für Cro groß raus. MorItZ-redakteur thomas Moegen sprach mit dem tübinger über das tüfteln an seinem ersten Album, Pasta in der WG, Heiserkeit durch Fußball, die Sehnsucht seiner Fans, abklingendes Lampenfieber und Adiletten im Supermarkt. »meine reiSe beginnt ja jetzt erSt« Hallo VONA! Entschuldige bitte die kleine Verspätung. Das macht überhaupt nichts. Habe gerade noch ein Frühstücksbrötchen verdrückt. Frühstück zur Mittagszeit? Wurde es gestern wieder ein bisschen länger? Ja (lacht), kann man so sagen. Ich konnte mich gestern nicht vom Tüfteln an einem Song befreien. Es fällt mir dann schwer, einfach aufzuhören, weil einem vielleicht doch noch eine gute Idee kommt. Du bist sehr gefragt. Warum gibt es »nur« zwölf Konzerte auf Eurer »Flieg mit mir«-Tour ab November? Wir sind noch nicht ganz ausverkauft. Aber es läuft besser als ich mir das hätte vorstellen können. Ich wünsche mir, dass es immer mehr wird, aber die Reise beginnt ja erst. Wie nutzt Du die Zeit bis zur Tour? Ich habe gerade jetzt sehr viel zu tun, weil wir dieses Jahr auch mein erstes Album releasen wollen. Da sitzen wir täglich dran und schrauben, dass es fertig wird. Details und einen Veröffentlichungstermin weiß ich noch nicht. Gerade beim ersten Album nehme ich mir Zeit und hole das Beste raus. Du wolltest seit zehn Jahren zu Chimperator. Seit Oktober bist Du es. Warum? Ich will mit meiner Musik etwas erreichen. Chimperator war naheliegend, weil ich die Orsons und Cro schon lange verfolgt habe und Chimperator für mich das Label mit der coolsten deutschsprachigen Musik ist. Als die Anfrage kam, war ich überglücklich. Du stammst aus Tübingen. Noch oft da? So teilzeitmäßig. Ich lebe schon mehr in Stuttgart, aber klar bin ich auch ab und zu in Tübingen. Meine Familie und einige meiner Kumpels wohnen ja noch dort. Musst Du in der WG in Stuttgart kochen? (lacht) Das habe ich schon eine Weile nicht mehr gemacht. Einer meiner Mitbewohner fragt schon die ganze Zeit, wann ich denn endlich mal wieder Pasta mache. Hast Du noch die Gitarre, die Du als Kind geschenkt bekommen hast und mit der alles anfing? Ja, ich habe sie tatsächlich noch, aber mit der spiele ich nicht mehr. Die steht im Kinderzimmer in Tübingen. Wobei, als ich mal vor zwei Jahren da so rumsaß, habe ich sogar einen Song darauf geschrieben. »bin mehr PoP-Schnulzen-Sänger« Bist Du früh als Jugendlicher durch Tübingens Kneipen getingelt? Ich war in erster Linie Fußballer. Da wurde unter der Dusche oder in der Kabine gesungen. Singen hat mir immer Spaß gemacht. Wenn es auch anderen gefällt, kriegt man Lust, sich auszuprobieren. Auch in unserer Familie war Musik immer ein großes Thema. Kickst Du noch? Viel zu wenig. Wenn ich kicke, will ich es auch richtig machen. Freizeitmäßig immer, aber die Gelegenheit bietet sich nicht oft. Schreist Du ab und zu im Stadion? Als ich zuletzt beim VfB war, habe ich nur zweimal geschrien, weil im Spiel nicht so viel passiert ist. Meine Stimme war danach zwei Tage weg. Beim nächsten Mal schreie Foto: tom Ziora ich weniger, weil ich das nicht so kann. Heiser? Deine Stimme ist doch trainiert? Ja, eigentlich schon. Ich bin doch mehr ein Pop-Schnulzen-Sänger als einer der schreit. Pop-Schnulzen-Sänger und Softi? Nein (lacht), Softi würde ich nicht sagen. Welche Sehnsucht erfüllst Du den Fans? Das ist eine gute Frage. Ich denke, dass meine emotionalen Songs etwas geben. Vielleicht, dass man sich nicht so alleine fühlt oder einfach gute Laune bekommt. Wieso hast du keinen Wikipedia-Eintrag? Kann man den selber schreiben? Ja, man kann selbst Artikel erstellen. Dann ist das jetzt ein Aufruf, dass mir gerne jemand einen nett gemeinten Wikipedia- Eintrag schreiben kann. (lacht) Wie war die MTV-Unplugged-Tour mit Cro? Auf der ersten Cro-Tour ging es mir hundeelend. Ich wusste ja nicht, wie ich reagiere, wenn ich da rausgehe, vor 12.000 Menschen stehe und vielleicht versteinere. Lampenfieber im Lichtermeer? Mittlerweile ist alles viel lockerer. Es macht ja auch mehr Spaß, wenn man nicht immer so nervös ist. Deswegen werde ich es in Zukunft noch mehr auskosten und genießen. Wirst Du auf der Straße oft erkannt? Auf Tour schreibt man die ganze Zeit Autogramme und macht Bilder. Aber ich finde es auch cool, in Jogging-Hose und Adiletten locker in den Supermarkt gehen zu können. www.vonamusik.de Das ganze Interview auf www.moritz.de MORITZ 2017-02 5


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