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ein paar weitere Lebensjahre. Doch das bleibt nicht unbemerkt. Der Tod wird zu Petrus zitiert und dazu verdonnert, den Brandner unverzüglich abzuholen... Ursprünglich eine literarische Figur aus einer Kurzgeschichte (1871), wurde der »Brandner Kaspar« mehrfach fürs Theater adaptiert. Vorstellungen am 18. Februar um 20 Uhr und am 19. Februar um 19 Uhr. Homo Faber - »Ich glaube nicht an Fügung und Schicksal, als Techniker bin ich gewohnt, mit den Formeln der Wahrscheinlichkeit zu rechnen«, so beschreibt Walter Faber in einem klaren Satz sich und seine Welt. Dann begegnet er dem Unvorhersehbaren, das seine Welt, seine Gefühle und seinen Verstand verwirrt: der jungen Sabeth, in die er sich verliebt. Ausgerechnet sie wird zu seinem Schicksal. Er ahnt, was er nicht wissen will: dass sie seine Tochter ist. Vorstellungen am 1. und 2. Februar um 20 Uhr. Foto: becker/theater lindenhof Zimmertheater tübingen Bursagasse 16, 72070 Tübingen Karten unter Fon: 07071/92730 www.zimmertheater-tuebingen.de Vor dem Ruhestand - Rudolf Höller steht als Gerichtsrat kurz vor dem Ruhestand, eigentlich soll er die Werte der Republik vertreten. Doch die nationalsozialistischen Ideale sind in seinem Kopf immer noch höchst lebendig und er sehnt sich danach, diese endlich wieder frei äußern zu können. Thomas Bernhards Stück von 1979, in Anlehnung an die Filbinger- Affäre entstanden, entlarvt, wie tief verwurzelt die nationalsozialistischen Ideen noch sind. Premiere am 4. Februar um 20 Uhr. Weitere Vorstellungen am 9., 10. und 15. Februar um 20 Uhr. Kokain - Tito Arnaudi liebt Maddalena, doch ihre Eltern verbieten ihnen den Umgang miteinander. Aus Verzweiflung zieht er nach Paris. Seine neuen Freunde führen ihn in eine bourgeoise Welt voller Drogen und (S)Exzesse ein. Und plötzlich trifft er Maddalena wieder. Er beginnt sowohl mit ihr, als auch mit Kalantan, einer Witwe, die er bei einer Orgie kennengelernt hat, ein Verhältnis. Immer tiefer gerät Tito in den Strudel dekadenter und gefährlicher Abenteuer. Vorstellungen am 16., 24. und 25. Februar um 20 Uhr. Was Bleibt - Was Bleibt ist ein Abend über die Vergänglichkeit. Ein Abend über das Erinnern und Erinnertwerden. Im Zentrum stehen mit Nicole Schneider und Robert Arnold zwei Schauspieler, die ihr Leben den Geschichten anderer gewidmet haben. Was Bleibt wird ein Abend, der ihren ganz persönlichen Geschichten einen Platz gibt. Erinnerungen, die den beiden auf ihrem bisherigen Lebensweg geblieben sind. Sie reisen mit uns in die untergegangene DDR, ins Ägypten der Revolution, in glückliche, traurige, lustige und ernste Momente ihrer Biografien. Vorstellungen am 13. Februar um 18 und 20 Uhr und am 14. Februar um 16, 18 und 20 Uhr. Foto: Zimmertheater Wut - Elfriede Jelinek setzt sich in ihrem Theatertext mit heutigen politischen Ereignissen vor der Folie lang währender Geschichte auseinander. Wut äußert sich hier vielstimmig und aus wechselnder Perspektive. Wortmächtig und gedankenklar artikuliert Jelinek ihre eigene Sprach-, Rat- und Fassungslosigkeit angesichts der Verbrechen und kehrt nebenbei immer wieder auf den Widerspruch zwischen religiösem Darstellungsverbot und der Bilderflut im Netz zurück. Vorstellung am 22. Februar um 20 Uhr. Foto: Zimmertheater Auch Deutsche unter den Opfern - Neun Tote, überwiegend türkischer Abstammung, in elf Jahren. Das ist die traurige Bilanz des NSU. Heute ist es der größte Strafprozess seit der Wiedervereinigung. Doch warum trifft das Thema die Deutschen so wenig? Es ist ein deutsches Verbrechen, dessen lückenlose Aufklärung kaum möglich scheint. Wäre das auch so, wenn die Opfer Deutsche ohne Migrationshintergrund gewesen wären? Tugsal Mogul beobachtete den NSU-Prozess in München und hat daraus ein Dokumentartheaterprojekt geschaffen. Vorstellungen am 17. und 18. Februar um 20 Uhr. theater reutlingen Foto: Stefan loeber Die tonne Wilhelmstr. 69, 72764 Reutlingen, Karten unter Fon: 07121/93770 www.theater-reutlingen.de Anna Karenina - Aus Sicht des glücklichen Paares Anna und Alexej werden in dieser Erzähltheaterfassung die breit gefächerten immer wieder mit einander verwobenen Erzählstränge aus Lew Tolstois Roman über unterschiedliche Paarkonstellationen, diverse gesellschaftliche Entwicklungen, philosophische Überlegungen und politische Ereignisse neu aufgeknüpft und der reichhaltige Kosmos seiner facettenreich gezeichneten Figuren auf der Bühne belebt. Premiere am 9. Februar um 20 Uhr. Weitere Vorstellungen am 13., 25. und theater 26. Februar um 18 Uhr und am 11., 22. und 24. Februar um 20 Uhr, Spitalhof. Was das für Zeiten waren - Auf Grundlage von authentischem Material weitergesponnen, von Klang- und Bildkünstlern sowie mit Unterstützung der Fakultät für Textildesign der Reutlinger Hochschule wagt die Tonne einen humorvoll-nostalgischen Blick unter die charaktervollen roten Bodenplatten der Planie 22 auf all das, was über lange Jahrzehnte darüber bewegt und darunter gekehrt wurde. Bewegte und klangvolle Geschichte(n) um eine alte Fabrik. Premiere am 23. Februar um 20 Uhr. Weitere Vorstellungen am 25. Februar um 20 Uhr und am 26. Februar um 18 Uhr, Planie. Krabat - Eigentlich will der Waisenjunge Krabat in der mysteriösen Mühle am Koselbruch, die ihn wie magisch angezogen hat, das Müllerhandwerk erlernen. Doch schnell wird klar, dass beim strengen Lehrmeister nicht nur die Verarbeitung von Getreide, sondern auch die Schwarze Magie wichtiger Bestandteil des Unterrichts ist. Als Krabat das Spiel durchschaut, ist es fast zu spät. »Krabat« ist eine spannende Geschichte um Verführung, den Reiz der Macht, über Willensstärke und die Suche nach dem richtigen Weg. Vorstellungen am 11. Februar um 16 Uhr und am 12. Februar um 15 Uhr, Planie. Foto: theater die tonne Effi Briest - In Fontanes Klassiker heiratet die junge, temperamentvolle Effi aus gesellschaftlichen Überlegungen den wesentlich älteren und auf Sittenstrenge bedachten Baron von Instetten, der sie wie ein Kind behandelt. Als Major von Crampas auftaucht, stürzt die moralisch bis dahin völlig unbescholtene Effi in tiefste Konflikte, die nicht ohne Folgen bleiben. In dieser auf eine Schauspielerin zugespitzten Erzähltheaterversion wird der Fokus auf die Jagd nach Status gelegt. Vorstellung am 5. Februar um 16 Uhr, Planie. MORITZ 2017-02 29


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