DIE RICHTIGE PRIORITÄTEN SETZEN
DIE KUNST DES MULTITASKING
AUSBILDUNG & KARRIERE 2022/2023 103
Das Telefon läutet, eine neue E-Mail poppt
auf, die Kollegin hat eine Frage und die nächste
Besprechung beginnt bald: Wer sich da
nicht aus der Ruhe bringen lässt, macht es
richtig. Multitasking ist eine der fundamentalsten
Fähigkeiten für den Erfolg im
Arbeitsalltag. Eine Studie der Bundesanstalt
für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zeigt,
wie das richtige Multitasking zum Erfolg führt.
Die beste Störung ist bekanntlich die, die gar
nicht erst stattfindet. Lediglich Beschäftigte,
die einer einfachen und monotonen Aufgabe
nachgehen, empfinden Störungen im Arbeitsablauf als
positiv. Wer jedoch bereits drei Minuten von hoch konzentrierter
Arbeit abgelenkt wird, braucht anschließend
allein zwei Minuten, um wieder auf dem Stand vor der
Unterbrechung weiterarbeiten zu können. Das verlängert
nicht nur die Bearbeitungszeit einer Aufgabe unnötig.
Auch die Arbeitsergebnisse sind schlechter, das zeigt
eine Studie der Universität Michigan. Sie hat herausgefunden,
dass sich die Leistungsfähigkeit des Gehirns um
20 bis 40 Prozent verringert, wenn parallel statt nacheinander
gearbeitet wird. Zudem gilt es, den Faktor Stress
nicht zu unterschätzen: Wer ständig das Gefühl habe,
seine Aufgaben wegen ständiger Störungen und
Unterbrechungen nicht mehr gut zu arbeiten, fühlt sich
dauerhaft gestresst.
Auch bei der Stellensuche hilft Multitasking niemanden.
Hier gilt es die eigenen Prioritäten zu kategorisieren und
sich keine falsche Vorstellung vom Berufsbild zu machen.
Eine Krankenschwester muss mit Unterbrechungen anders
umgehen als zum Beispiel ein Steuerberater. In
solchen Fällen raten Arbeitsprofis zur Zettel-Methode. alh