SCHULE, STUDIUM & WEITERBILDUNG
LOKALE ZULASSUNGSBESCHRÄNKUNGEN
ORTSUNABHÄNGIG STUDIEREN
B undesweit sind knapp 40 Prozent der Studiengänge
zulassungsbeschränkt, in manchen
Großstädten sogar bis zu 60 Prozent. Betroffen
davon sind nicht nur Abiturientinnen und Abiturienten,
sondern auch Bachelorabsolventinnen und
-absolventen, die auf einen Masterplatz hoffen. Denn
auch viele Masterstudiengänge sind ebenfalls mit
196 AUSBILDUNG & KARRIERE 2022/2023
einem NC versehen. Ein zulassungsfreies, ortsunabhängiges
Fernstudium kann daher für viele Studierende
eine sinnvolle Alternative sein - das gilt besonders für
beliebte Studiengänge wie Psychologie, bei denen
man sonst mit langen Wartezeiten rechnen muss.
Fern-Hochschule verzichten oftmals in allen angebotenen
Studiengängen auf einen NC. Das ist möglich, da
sie nicht unter Platzmangel leidet und deshalb die
Zugänge zum Studium nicht beschränken müssen. Das
kommt den Studierenden besonders in den stark nachgefragte
Fächer wie BWL, Wirtschaftspsychologie oder
Wirtschaftsingenieurwesen entgegen. Ein Fernstudium
hat dabei für die Studierenden keine Nachteile.
Die Abschlüsse unterscheiden sich nicht von denen
einer Präsenzhochschule und sind staatlich anerkannt.
Das bedeutet auch, dass Absolventinnen und Absolventen
nach dem Fernstudium an jeder Hochschule
weiterstudieren und etwa den Master absolvieren
können. Das akademische Wissen wird an Fernhochschulen
über die Zusendung von Studienmaterialien,
Webinare und teilweise auch in Präsenzveranstaltungen
in nahegelegenen Studienzentren vermittelt. alh
Der Trend kennt seit langem nur eine Richtung:
Jahr für Jahr studieren mehr junge
Menschen in Deutschland, im Wintersemester
2020/2021 waren es laut Statistischen Bundesamt
knapp drei Millionen. Die Folge ist,
dass die Hörsäle an den staatlichen Universitäten
aus allen Nähten platzen. Um dem Ansturm
angesichts begrenzter Kapazitäten Herr
zu werden, sind immer mehr Studiengänge
mit einer Zulassungsbeschränkung belegt,
dem sogenannten Numerus Clausus (NC).