FREIWILLIGENDIENSTE & SOZIALE BERUFE
MODELLPROJEKT ZUM SCHUTZ VON PFLEGEKRÄFTEN
GENUSS SORGT FÜR GUTE ARBEIT
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Deutschlandweit wird in der Pflege der Mangel
an Fachkräften beklagt. In Baden-Württemberg
hat sich deshalb ein bislang bundesweit
einzigartiges Bündnis gegründet. »Gesundes
und sicheres Arbeiten wird immer wichtiger, besonders
im Lichte des Fachkräftemangels,« erklärt Katrin
Schütz, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft,
Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg. Deshalb
fördert das Wirtschaftsministerium das Projekt
»GeNUSs – Gesundheits-Netzwerk für Unternehmen
der Sozialwirtschaft.« Die Initiative des Kompetenznetzes
Gesundheit, bestehend aus der AOK Baden-Württemberg,
der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst
und Wohlfahrtspflege und der Diakonie Baden-
Württemberg, richtet sich an kleine und mittelgroße
Unternehmen der Sozialwirtschaft im Land. Ihr Ziel ist
es, die teilnehmenden Pflegedienste und -einrichtungen
mit zentralen Beratungsstellen dabei zu unterstützen,
ein passgenaues, betriebliches Gesundheitsmanagement
einzuführen und umzusetzen. Dabei verfolgt
das Kooperationsnetzwerk ein gemeinsames Ziel:
durch nachhaltige Maßnahmen gesundes Arbeiten in
gesunden Organisationen zu fördern.
Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter
www.gesund-aber-sicher.de/genuss. alh
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ALLTAGSBETREUER & PFLEGEHELFER
ASSISTIERTE AUSBILDUNGEN
I n der Pflege herrscht vielerorts ein Fachkräftemangel.
Auf der anderen Seite gibt es junge
Menschen, die gerne einen Pflegeberuf ergreifen
wollen, aber Unterstützung bei der entsprechenden
Ausbildung brauchen. Das Land Baden-Württemberg
unterstützt Interessenten mit dem Förderprogramm
»Assistierte Ausbildung für Berufe der Pflegehilfe und
Alltagsbetreuung« (APA). Dieses greift das Prinzip einer
durch Sozial- und Beratungsmaßnahmen flankierten
Ausbildung auf. In einer Vorbereitungsphase können
sich die Teilnehmenden einen Überblick über Pflege-
und Betreuungsberufe verschaffen, ein Bewerbungstraining
erhalten sowie bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz
in einer Einrichtung unterstützt werden.
In einer zweiten Phase beginnt die Ausbildung. Während
dieser Zeit stehen den Auszubildenden sozialpädagogische
Ansprechpartner zur Seite. Das Programm
richtet sich vorrangig an Unter-25-Jährige, die eine normale
Ausbildung voraussichtlich nicht erfolgreich absolvieren
könnten. In kleinerem Umfang können auch
Personen bis 45 Jahre teilnehmen. Wegen ihrer besonderen
Benachteiligung auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt
sollen Alleinerziehende bevorzugt in das
Modellprojekt aufgenommen werden. Seit Herbst 2019
fließen 3,75 Millionen Euro in zwölf Projekte in Baden-
Württemberg. alh
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AUSBILDUNG & KARRIERE 2022/2023