AKTUELLES & ALLGEMEINES
ENTSCHEIDUNGSHILFE ZUM START INS BERUFSLEBEN
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AUSBILDUNG ODER STUDIUM?
FRAUEN IN MÄNNERBERUFEN
REINE MÄNNERSACHE? VON WEGEN!
AUSBILDUNG & KARRIERE 2021 / 2022
Foto: Fotolia
Wer sein Abitur oder die Fachhochschulreife
in der Hand hat, stellt sich die Frage, ob ein
Studium oder eine betriebliche bzw. schulische
Ausbildung absolviert werden sollte. Der Vorteil einer
Ausbildung liegt zunächst auf der Hand: Durch das
Ausbildungsgehalt gewinnt man direkt nach der Schulzeit
finanzielle Unabhängigkeit und vielerlei Erfahrungen.
Der Auszubildende erhält in einem Betrieb zudem zunächst
einmal mehr Praxiserfahrung als der Student und
entwickelt sich durch die Erfahrungen mit Vorgesetzten
und Kollegen auch persönlich enorm weiter, lernt mit
stressigen Situationen im Beruf umzugehen und Schritt
für Schritt mehr Verantwortung zu übernehmen. Auch
haben es Azubis nach der Ausbildung oft leichter, in das
Berufsleben einzusteigen, da Betriebe diese oft übernehmen
- haben sie doch viel Zeit und Geld in ihre Auszubildenden
investiert. Doch auch unter Azubis mit Praxiserfahrung
kann es vorkommen, dass diese nicht oder nur
schwierig einen Job bekommen. Wenn Firmen Stellen
neu besetzen, bevorzugen sie oftmals Akademiker. Die
Freiheiten, die ein Studium mit sich bringt und die langfristig
besseren Berufsaussichten sprechen für einen universitären
Abschluss. Auch gibt es unter Akademikern
die niedrigeren Arbeitslosenzahlen. Um aus beiden Ausbildungsformen
das Beste zu ziehen, kann ein duales
Studium die Kompromisslösung sein. alh
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I n den letzten Jahren ist der Anteil der Frauen in
»Männerberufen« deutlich gestiegen. Immer mehr
Mädchen trauen sich nach ihrem Schulabschluss
handwerkliche oder technische Berufe zu ergreifen. Diese
Entwicklung ist, unter anderem, unterschiedlichen Initiativen
zu verdanken, die Mädchen eine Möglichkeit bieten
in »Männerberufe« reinzuschnuppern. Beim jährlichen
Girl‘s Day, einem bundesweiten Aktionstag, gewähren Unternehmen
und Forschungseinrichtungen Einblicke in
technische, naturwissenschaftliche oder handwerkliche
Berufe. Dabei können Mädchen selbst herausfinden, ob
der jeweilige Bereich für sie interessant ist und einschätzen,
ob sie sich zutrauen, in dem jeweiligen Berufsfeld eine
Ausbildung zu machen und später zu arbeiten. Ob Baubranche,
IT-Bereich oder Automobilindustrie: Mittlerweile
fordern immer mehr Unternehmen gezielt junge Frauen
dazu auf, sich auf Ausbildungsplätze zu bewerben. Während
Frauen nach wie vor in sozialen Berufen dominieren,
sind sie in technischen und handwerklichen Bereichen immer
noch unterrepräsentiert. Das hängt damit zusammen,
dass auf dem Arbeitsmarkt bis heute viele hartnäckige Klischees
herrschen, was »typische Frauenberufe« und »typische
Männerberufe« sind. Trotz aller Vorurteile – ob als ITSystemkauffrau
bei Bechtle oder als KfZ-Mechatronikerin
bei Audi: Dass Mädchen in männerdominierten Ausbildungsberufen
erfolgreich sein können - das haben einige
Auszubildende aus der Region bereits bewiesen. alh