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DR. MED. MARKUS PFISTERER
Gartenstraße 75, Heilbronn · Tel. 07131-204575
www.drpfisterer.de
KINDER KINDER 2020 97
setzen. Wenn das Immunsystem des kindlichen Darmes
jedoch überlastet oder nicht auf die natürliche Weise
beim Geburtsvorgang angelegt wird, wie z. B. bei einer
Kaiserschnittgeburt oder häufigen antibiotischen Behandlungen
der Mutter, kann es künftig nicht adäquat
auf seine Umgebung reagieren und reagiert entweder
mit Überreaktionen (Allergie) oder zu wenig Aktivität
(Infektanfälligkeit). Daher ist es ganz besonders wichtig,
das Darmimmunsystem des Kindes schrittweise
aufzubauen und möglichst wenig zu
stören, wie z. B. durch falsche Ernährung,
Medikamente und Antibiosen
oder gar Stress. Nach neuesten wissenschaftlichen
Erkenntnissen ist es
sogar möglich, die Entwicklung des
Immunsystem des Kindes schon im
Mutterleib zu unterstützen, indem die
Mutter schon etwa 2 Monate vor dem
errechneten Geburtstermin ein Probiotikum
verabreicht bekommt. Dadurch
wird die Darmflora und das Immunsystem
der Mutter optimal versorgt
und kann dann vor und während
der Geburt bereits auf das Kind
weitergegeben werden, damit sich das kindliche Immunsystem
gesund entwickeln kann. Nach der Geburt
spielt die richtige Ernährung eine entscheidende Rolle
sowie der Kontakt mit fremden Keimen, weshalb die
Umgebung des Kindes nicht zu steril gehalten werden
sollte. Wenn es dann doch zu fieberhaften Infektionen
kommt, sollte genau abgewogen werden, ob und
wann eine Fiebersenkung erforderlich ist (ab ca. 39,5°C)
und ob der Einsatz von Antibiotika wirklich notwendig
ist. Meist sind naturheilkundliche und fiebersenkende
Maßnahmen wie Wadenwickel, Zwiebelsäckchen oder
Inhalationen und Einreibungen ausreichend. Falls jedoch
alle Maßnahmen nicht ausreichend sind und das
Kind sehr krank ist, müssen selbstverständlich auch Antibiotika
oder andere Arzneimittel eingesetzt werden.
Bei immer wiederkehrenden Infektionen und Erkrankungen
sollten dann weitere ärztliche Untersuchungen
stattfinden, um z. B. ernsthafte Erkrankungen oder Immunfunktionsstörungen
ausschließen zu
können. Dazu gehören körperliche Untersuchungen
ebenso wie Blutuntersuchungen
und Untersuchungen des Stuhles, um Immunstörungen
oder Veränderungen am
Darmmikrobiom nachweisen zu können.
Mit diesen Untersuchungen kann dann festgestellt
werden, ob Funktionsstörungen
des Immunsystems oder auch Nährstoffdefizite
wie z. B. Vitamin D, C oder Zink bestehen,
ob das Hormonsystem funktioniert
(Schilddrüse, Nebenniere) und ob das
darmassoziierte Immunsystem unterstützt
werden muss. Mit diesen Maßnahmen können
die Ursachen für dauerhafte oder häufig
wiederkehrende Infekte bei Kindern ganz gut aufgedeckt
und auch ursächlich behandelt werden, um
der Entwicklung chronischer oder schlimmer Erkrankungen
vorbeugen zu können.
Dr. med. Markus Pfisterer