BETREUUNG BERATUNG
"ES KOMMT AUF MICH AN!“
E s schneit in Stuttgart-Vaihingen. Die weißen Flocken
ziehen einige Kinder aus dem element-i
Kinderhaus Steppkes raus in den Garten. Wohin
sind die schönen Schneeflocken verschwunden? »Kinder
sind hoch motivierte ‚Forscherinnen und Forscher‘. Sie
möchten sich die Welt erklären«, sagt Martina Gärtner,
Teamleiterin im Steppkes. »Wir begleiten sie dabei, geben
Anregungen und Impulse.« Das bedeutet nicht, dass die
Erzieherinnen und Erzieher die Fragen der Kinder einfach
beantworten. »Denn mit einer abstrakten Information
können die jungen Kinder wenig anfangen. Sie lernen mit
allen Sinnen. Sie müssen Dinge sehen, spüren, riechen, hören
oder schmecken, um sie zu begreifen. Daher begeben
wir uns gemeinsam mit ihnen auf Entdeckungsreise.«
Das heißt konkret: Die Pädagogin überlegt mit den
Kindern, wie sie besser sehen könnten, was mit den
Schneeflocken passiert. Gemeinsam entwickeln sie die
Idee, sie in einem Glas aufzufangen. Dort beobachten sie
genau, wie sie schmelzen. »Oft führt eine Frage dann zur
nächsten«, lacht Gärtner. Dann entwickelt sich ein regelrechtes
Projekt, das die Kinder über einen längeren
Zeitraum verfolgen.
An Themen herrscht kein Mangel. Kinder und Fachkräfte
bringen sie in die täglichen Kinderkonferenzen, den sogenannten
»KiKos« mit, stellen sie dort vor und suchen andere,
die sich während der sogenannten Intensivphase
gemeinsam mit ihnen damit beschäftigen wollen. Außerdem
entdecken die Mädchen und Jungen spannende
Spielmöglichkeiten in den sechs Funktionsräumen–zum
Beispiel einem Atelier, einem Bauzimmer und einer Werkstatt–
die die Fachkräfte anregungsreich für sie gestalten.
Kitas sind Bildungseinrichtungen – ebenso
wie Schulen: Doch was bedeutet Lernen in
der Kita? MORITZ besuchte das element-i
Kinderhaus Steppkes in Stuttgart-Vaihingen,
eine Einrichtung des Konzept-e Netzwerks.
Wir fragten nach, wie die element-i Pädagogik
den Bildungsauftrag umsetzt.
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106 KINDER KINDER 2020