strom aus der Steckdose. Entscheidend ist jetzt also
lediglich noch, wie viel eigens erzeugten Solarstrom
die Hausbewohner selbst nutzen können. Nach einem
Rechenbeispiel des Wochenmagazins Focus könne ein
durchschnittlicher Haushalt mit einer kleinen Photovoltaikanlage,
die eine maximale Leistung von 4 kWp
im ersten Jahr aufweise, bereits fast 500 Euro sparen,
wenn die Anlage 38 Prozent des Strombedarfs decke
– laut Experten zu dem Thema eine durchaus realistische
Zahl.
Die Frage, die sich nun stellt, ist, ob sich ein Stromspeicher
in Zusammenhang mit einer Photovoltaikanlage
lohnt, um den Eigenverbrauch zu erhöhen. Die
Antwort hängt letztens Endes von mehreren Faktoren
ab, nicht zuletzt auch vom verwendeten Speicher. Die
überwiegend verwendeten Blei-Akkus sind dabei weniger
zu empfehlen, da diese auf 2000 Ladezyklen beschränkt
sind. Darüber hinaus liegt die Entladetiefe
bei 50 Prozent, es kann also nur die Hälfte des gespeicherten
Stroms für den Eigenverbrauch genutzt werden.
Weitaus effizienter, aber eben auch teurer, sind
Lithium-Speicher. Diese verfügen über 6000 Ladezyklen
und 90 Prozent des gespeicherten Stroms kann
genutzt werden. Grundsätzlich gilt: Wer sich eine
neue Photovoltaikanlage anschaffen will und Wert auf
die Unabhängigkeit vom Energieversorger legt, für
den lohnt sich auch ein Stromspeicher für die gewonnene
Energie. Anders verhält es sich bei Anlagen, die
schon länger in Betrieb sind. Gerade beim Neuerwerb
einer Photovoltaikanlage gilt: Gegenwärtig rentiert
sich primär der Eigenverbrauch unter Zuhilfenahme
eines guten Stromspeichers.
Und wie sieht es mit der staatlichen Förderung aus?
Diese ist seit 2002 durch das Erneuerbare Energien
Gesetz geregelt und hängt von mehreren Faktoren ab,
die Förderung erfolgt unter anderem durch eine auf
20 Jahre festgelegte Vergütung für die Einspeisung
von Strom ins öffentliche Stromnetz. Faktoren wie die
Größe der Anlage oder ihr Typ (entweder Gebäude
oder Freifläche) spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Im Jahr 2019 deckte Photovoltaik mit einer Stromerzeugung
von 46,5 TWh in Deutschland rund 8,2 Prozent
des Brutto-Stromverbrauchs, so eine aktuelle
Studie des Fraunhofer-Instituts. Zusammen kamen alle
erneuerbaren Energien sogar auf 43 Prozent. An sonnigen
Tagen, so heißt es weiter in der Studie, kann
Photovoltaik-Strom zeitweise bis zu 50 Prozent des
momentanen Stromverbrauchs decken. Ende diesen
Jahres waren in Deutschland PV-Module mit einer
Nennleistung von knapp 49 Gigawatt installiert, verteilt
auf über 1,7 Mio. Anlagen.
David Gerhold
BAUEN & WOHNEN TRENDS 2020 25
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