ENERGIE
PHOTOVOLTAIK 2020
LOHNT SICH DER SOLARSTROM?
Auf den ersten Blick erscheint eine Neuinstallation
von Photovoltaik-Anlagen im Jahr
2020 wenig sinnvoll. Denn die staatliche Solarvergütung
fürs Einspeisen von selbst erzeugtem
Solarstrom ins öffentliche Netz befindet sich im Sinkflug:
Aktuell liegt der Preis bei 9,87 Cent pro Kilowattstunde
– längst vorbei sind die Zeiten, in der die Vergütung
mal bei rund 30 Cent lag. Zudem wurde der
Modulpreis für hocheffiziente und bifaziale Module
zuletzt teurer, auch wenn Mainstream-Modelle mit
geringeren Leistungen eine durchschnittliche Preissenkung
erfuhren. Zumindest aus wirtschaftlicher
Sicht scheint sich der Umstieg auf Photovoltaik also
derzeit nicht zu lohnen, Argumente für eine Installation
sind bislang eher moralethischer Natur und beziehen
sich auf eine positive Auswirkung auf die Klimabilanz.
Tatsächlich muss man aber auch auf wirtschaftlicher
Ebene differenzieren, denn Experten berichten
nun, dass sich die Neuinstallation einer Photovoltaikanlage
tatsächlich auch finanziell lohnen kann – sofern
bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden.
Der finanzielle Vorteil von Photovoltaik-Strom liegt
nicht, so wie bisher, in der mittlerweile deutlich gesunkenen
Rendite durch staatliche Zuschüsse sondern
in einem Rechenbeispiel: Wie hoch ist der Eigenverbrauch?
Laut Experten kostet eine mit Hilfe einer modernen
Photovoltaik-Anlage erzeugte kWh Solarstrom
den Betreiber – abhängig von der Ausrichtung der
Dachfläche und Komplexität der Befestigung – zwischen
11 und 13 Cent. Der eigens erzeugte Solarstrom
ist also nur halb so teuer wie der klassische Versorger-
Nicht zuletzt aufgrund aktueller Debatten
zum Thema Klimawandel und Fridays for
Future fragen sich immer mehr Menschen,
ob sie auf Photovoltaik-Anlagen umsteigen
sollten. Aber lohnt sich das wirklich?
Foto: pixabay.com
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