MODE FÜR DEN NACHWUCHS
Beim Kauf von Kinderkleidung
werden Eltern nicht nur mit
neuen Größen konfrontiert,
auch das Material ist wichtig.
Denn gebleichte oder gefärbte
Kleidung enthält oft Schadstoffe,
die für Erwachsene nicht
gesundheitsschädlich sind, bei
den Kleinen aber durchaus Reaktionen
hervorrufen können.
Welche Materialien sind also
für Kinderkleidung geeignet?
Gesundheitliche Störungen können
durch allergische Reaktionen auf
Farbreste und durch die Aufnahme
von Rückständen in der Kleidung
entstehen. Rückstände kommen
von Schädlingsbekämpfungsmitteln
(Insektizide), Mitteln zum Bleichen,
Aufhellen und Färben. Hinzu kommen
Ausrüstungsstoffe, die ein
Textil bügelfrei, knitterarm, wasserdicht,
schwer entflammbar, griffiger,
weicher oder fester werden
lassen. Synthetische Stoffe sollte
man bei Kinderkleidung generell
meiden. Natürliche Stoffe, die geeignet
sind sind Wolle, Seide,
Baumwolle, Leinen und auch
Kunstfasern. Sie sind nicht giftig.
Allergische Reaktionen sind sehr
selten. Viele Hersteller von Kinderkleidung
benutzen auch nur diese
Stoffe und kennzeichnen dies auch
entsprechend. Aber es gibt keine
verbindlichen Öko-Standards für
Textilien. Das heißt: der Hersteller
kann seine Produkte mit unterschiedlichen
Siegeln kennzeichnen.
Das Siegel »Standard 100 by Öko-
Tex« betrachtet, grob gesagt, nur
das Endprodukt. »STeP by Öko Tex«
begutachtet auch die Betriebsstätten
der Textilindustrie und bewertet
die Herstellung der Textilien
nach ökologischen, nachhaltigen
Kriterien. Das Siegel »Made in
Green by Öko Tex« bewertet zusätzlich
zu den ökologischen Kriterien
auch die Arbeitsbedingungen.
Foto: Pixabay
Darüber hinaus gibt es noch viele
weitere Siegel, die teilweise noch
wesentlich strengere Kontrollen
durchführen. Wenn man sich immer
noch unsicher ist, dann gibt es
einige Faustregeln, auf die man sich
berufen kann: Man sollte stark riechende
Kleidung meiden und neue
Kleidung vor dem ersten Tragen
waschen (am besten mehrmals).
Kleidung aus Secondhand-Läden
ist oft weniger belastet, da sie
meist oft gewaschen wurde. Eltern
allergischer Kinder sollten besser
keine Kleidung mit den Hinweisen
»separat waschen« oder »Kleidung
blutet aus« kaufen und auch auf
schwarzen Jeans, Unterwäsche
oder Strumpfhosen meiden. Abfärbende
Kleidung sollte besser nicht
direkt auf der Haut getragen werden.
Außerdem sollte man Kleidung
mit den Hinweisen »antibakteriell«,
»geruchsfrei«, »geruchsarm« und
Ähnliches meiden.
Sophia Budschewski
KINDER KINDER 2019 143