meldet. Im vergangenen Jahr waren
es in diesem Zeitraum 76. Im Jahr
2018 registrierte das RKI insgesamt
543 Masernfällen in Deutschland.
Doch die Fallzahlen schwanken gerade
bei Masern stark. So wurden 2017
sogar 929 Fälle gemeldet. Besonders
häufig erwischte es Kinder zwischen
ein und vier Jahren sowie Erwachsene
zwischen 20 und 39 Jahren.
Die Impfquote bei Masern ist im Bundesland
Hamburg bei zweijährigen
Kindern (zweite Impfung) mit 80,5
Prozent am höchsten. In Baden-
Württemberg am niedrigsten mit 68,
9 Prozent. Bis zum Schuleintritt waren
im Jahr 2016 in Deutschland
mehr als 97 Prozent der Kinder einmalig
gegen Masern geimpft. Die
Quote für die zweite Impfung lag im
Schnitt bei 92,9 Prozent.
Einstellung der Eltern
Wie ist die Einstellung der Bürger
zum Impfen. Das will die Bundesregierung
regelmäßig wissen. Die letzte
Repräsentativbefragung führte das
Forsa-Institut 2016 bei mehr als
5000 Bürgern durch, ein Schwerpunkt
lag dabei auf der Befragung
von Eltern, die Kinder im Alter bis 13
Jahre haben.
Gut vier Fünftel der Eltern bezeichnen
sich demnach als Impfbefürworter.
15 Prozent haben teilweise Vorbehalte.
Zwei Prozent haben eine ablehnende
Haltung gegenüber dem
Impfen. Nahezu alle befragten Eltern
meinen, dass ihr Kind gegen Tetanus,
Kinderlähmung, Masern, Röteln und
Mumps geimpft werden sollte. Auch
gegen Keuchhusten, Diphtherie, Meningokokken,
Hepatitis B und Windpocken
sollte aus Sicht der meisten
Eltern geimpft werden. Jeweils rund
drei Viertel wollen ihr Kind auch gegen
humane Papillomviren (HPV) und
Pneumokokken impfen lassen.
Einige Eltern haben Sorge, dass Nebenwirkungen
auftreten können, die
ärztlich behandelt werden müssen
oder gar bleibende Schäden verursachen
können. Dr. Susanne Stöcker ist
Biologin und Sprecherin des Paul-
Ehrlich-Instituts. Das Institut prüft
und bewertet Impfstoffe und biomedizinische
Arzneimittel.
Risikofälle
Dorthin werden Verdachtsfälle von
Impfkomplikationen gemeldet. Jeder
kann dort Nebenwirkungen melden.
»Im Jahr 2017 wurden insgesamt
4027 Fälle mit Reaktionen gemeldet,
die Betroffene mit der Impfungen in
Verbindung gebracht haben, davon
waren 1111 schwerwiegend, also etwa
Fieber über 39 Grad bei Kindern«,
erklärt Stöcker. Es wurden sogar 18
Todesfälle gemeldet. »Die Bewertung
hat jedoch in keinem Fall einen Hinweis
auf die Impfung als Ursache ergeben.
«
Etwa 45 Millionen Impfdosen werden
pro Jahr in Deutschland verabreicht.
Die Biologin versteht die Sorgen der
Eltern, vor allem, weil schon Babys ab
zwei Monaten geimpft werden. »Es
ist wichtig, die Eltern gut zu
informieren.“«Etwa über
abgetötet oder stark abgeschwächt.
Sie können nicht die Krankheit auslösen.
Daher ist es sogar wichtig, das
Immunsystem sehr früh zu trainieren.
Gefährlich könnte es werden,
wenn die Kleinen sich mit zum Beispiel
mit dem echten Masernvirus infizieren
würden«, erklärt Stöcker.
etwa eine Schwellung und Rötung
der Impfstelle oder leichtes Fieber.
Das Immunsystem hat dann besonders
gut angeschlagen. Auf jeden Fall
den Arzt nach den möglichen Reaktion
befragen.«
se wurden von den Eltern in der Forsa
Erhebung genannt: Infekte zum
Impfzeitpunkt, ein Fünftel gibt an, ein
Arzt oder eine Ärztin hätte ihnen von
der Impfung abgeraten. Genannt
Dr. Susanne Stöcker
werden auch eine zu starke körperliche
Belastung des Kindes (15%), die
Impfung sei unnötig (13%) oder Angst
vor möglichen Nebenwirkungen (10
%). Nur selten das Vergessen (9 %).
Hier gibt Dr. Susanne Stöcker Entwarnung:
»Wer eine Impfung versäumt,
kann sie nachholen.«
gegen Antibiotika hat oder sehr stark
auf Hühnereiweiß reagiert, sollte sich
mit dem Arzt beraten«, so Stöcker.
Gegebenenfalls kann im Krankenhaus
oder auch gar nicht geimpft
werden.
Eine Contraindikation gibt es auch,
wenn Menschen an einer Immunschwäche
leiden.
werden mit Formaldehyd abgetötet,
so dass in mancher Dosis ein Restwert
von bis zu 0,01% vorkommen
kann. »Das ist um den Faktor 100 weniger,
als bei einem Allergietest auf
Formaldehyd eingesetzt wird«, sagt
Stöcker. Inaktivierte Impfstoffe enthalten
auch Wirkverstärker, z.B. Aluminiumverbindungen,
damit das Immunsystem
die Erreger als Feind erkennt.
»Allerdings nur 0,125 bis 0,8
mg je Dosis.« Das liegt unter dem zulässigen
Grenzwert in Höhe von 1,25
mg je Dosis. Solveig Giesecke
Infos zum Impfschutz gibt es
unter: www.impfen-info.de
KINDER KINDER 2019 111