IMMOBILIEN & BAUPLÄTZE
VON DER PLANUNG BIS ZUM HAUS
WAS IST ZU BEACHTEN?
Ob Flächennutzungsplan,
Baurecht oder das Grundbuch
– Wer von den eigenen vier
Wänden träumt, muss spätestens
bei der Planung der Immobilie
zahlreiche Vorgaben
beachten. Wer die eigenen vier
Wände plant, sollte sich rechtzeitig
und umfassend informieren.
Denn es gibt zahlreiche
gesetzliche Vorgaben, die
es zu beachten gilt.
Wie sieht das passende Grundstück
aus? Wo soll es liegen? Welche
Vorgaben gelten für die Bebauung?
Und: Darf das Grundstück
auch so genutzt werden, wie es der
Bauherr plant? Diese Fragen spielen
eine wichtige Rolle bei der Suche
nach dem idealen Bauplatz.
Fachleute raten dazu, frühzeitig einen
Architekten einzubeziehen.
Beim Baurecht müssen Details wie
Abstandsvorschriften, Planung der
Stellplätze oder naturschutzrechtliche
Vorgaben beachtet werden. Informationen
über das Grundstück
enthält der Bebauungsplan, das
Baulastenverzeichnis, das Grundbuch,
der Flächennutzungsplan
und das Liegenschaftskataster. Experten
raten, diese Unterlagen unbedingt
einzusehen, wenn die Entscheidung
für ein bestimmtes
Grundstück feststeht. Im Flächennutzungsplan
stellt die Gemeinde
die beabsichtigte städtebauliche
Entwicklung in den Grundzügen
dar. Aus ihm folgt, wo im Gemeindegebiet
Wohnbauflächen, Gewerbe
und Industriebauflächen, Grünflächen
oder Verkehrsflächen geplant
sind. Der Bebauungsplan gibt
Auskunft darüber, in welcher Weise
ein Grundstück bebaubar ist. Darin
Foto: Unsplash by Rawpixel
stehen die Festsetzungen zu Art
und Maß der baulichen Nutzung,
der Anzahl der Geschosse und der
zulässigen Dachform. Doch nicht
für jedes Baugebiet gibt es einen
Bebauungsplan. Ist dies der Fall, ist
Vorgabe, dass sich der geplante
Bau in die Eigenart der näheren
Umgebung einfügt. Das Baulastenverzeichnis
informiert darüber, welche
öffentlich-rechtlichen Belastungen
auf einem Grundstück ruhen.
Dies kann beispielsweise eine
Zufahrtsbaulast sein: über das
Grundstück führt dann die Zufahrt
zu einer öffentlichen Straße. Baulasten
stellen reale Belastungen
des Grundstückes dar und sind daher
ein wertbeeinflussender Faktor
beim Erwerb eines Grundstückes.
Das Grundbuch definiert die Rechte,
die an einem Grundstück bestehen.
In das Grundbuch wird auch
eingetragen, wer der Eigentümer
ist. Es dokumentiert aber auch, ob
Lasten und Beschränkungen bestehen.
So zum Beispiel, wenn der Eigentümer
eines Grundstücks seinem
Nachbarn erlaubt, sein Abwasser
über das Grundstück zu leiten.
Außerdem stehen im Grundbuch
auch, ob auf dem Grundstück
Hypotheken oder Grundschulden
lasten. Das Liegenschaftskataster
ist der flächendeckende Nachweis
aller neun Millionen Flurstücke und
fünf Millionen Gebäude im Land. Es
dient zusammen mit dem Grundbuch
zur Sicherung des Eigentums
an den Liegenschaften und gewährleistet,
dass die Flurstücksgrenzen
in der Örtlichkeit jederzeit
mit hoher Genauigkeit bestimmt
werden können. sob
8 BAUEN & WOHNEN TRENDS 2019