Schule, Studium & Weiterbildung
Wie wird man Astronaut?
Vom Studium ins All
Aus der Heimat in den großen
weiten Weltraum. Astronaut ist
nicht nur ein Wunschberuf von
Kindern. Der Astronaut Alexander
Gerst aus Künzelsau hat
es schließlich vorgemacht. »Astro
Alex« absolviert bereits seine
zweite Mission auf der ISS .
Aber wie wird man eigentlich Astronaut?
Welche Studienrichtung
bietet eine gute Grundlage für
den Flug ins Weltall?
Zunächst erst einmal: Um überhaupt
die Chance zu haben Astronaut
zu werden, sollte man von
Natur aus einiges mitbringen. Die
Körpergröße sollte zwischen 1,53
und 1,90 m liegen, denn auf einer
Raumstation ist wenig Platz. Außerdem
sind gute physische und psychische
Kondition eine Voraussetzung.
Natürlich sind auch ausgezeichnete
Englischkenntnisse und
weitere Fremdsprachenkenntnisse
wichtig. Auch die Hobbys spielen
eine Rolle: Aktive Menschen,
die auch in ihrer Freizeit tauchen,
klettern, fliegen oder Fallschirmspringen
sind gefragt. Eine wichtige
Charaktereigenschaft, die man
mitbringen sollte, ist Toleranz. Auf
einer Raumstation gibt es wenig
Platz und Komfort, Menschen aus
verschiedenen Kulturkreisen leben
lange auf engstem Raum. Um die
Astronautenkarriere zu anzusteuern,
ist ein Studium der Luft- und
Raumfahrttechnik eine sehr gute,
aber nicht unbedingt notwendige
Voraussetzung.
Die Studienrichtung sollte allerdings
auch nicht Germanistik sein,
sondern in die Richtungen Naturwissenschaften,
Medizin oder Technik
gehen. Ideal zur Bewerbung ist
ein abgeschlossenes Hochschulstudium
in Chemie, Biologie, Medizin,
Physik oder in Ingenieurwissenschaften.
Flugzeug-Piloten als
Kandidaten werden kaum mehr gesucht
werden. Nur der Commander,
der Pilot des Shuttles und die
Sojus-Kommandanten müssen diese
Voraussetzungen erfüllen.
Nach dem erfolgreich abgeschlossenem
Studium braucht man mindestens
drei Jahre Berufserfahrung
in einem anderen Job. Nach der Bewerbungsphase
siebt die Europäische
Weltraumorganisation Esa ein
Jahr lang aus. Es werden unter anderem
Reflexe, Rechenfähigkeiten
und Maschinenbaukenntnisse geprüft
sowie psychologische Untersuchungen
gemacht. Am Ende des
Verfahrens steht eine Art Shortlist
mit rund zehn Kandidaten. In Bewerbungsgesprächen
werden daraus
die künftigen Astronauten ermittelt.
sob
80 Ausbildung & Karriere 2019/20