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Jasmin Munz
Die Studentin: Die 23jährige ist
Auszubildende zur Gesundheits-
und Krankenpflegerin im dritten
Ausbildungsjahr. Darüber hinaus
macht sie noch ein duales Studium
der angewandten Gesundheits
und Pflegewissenschaften.
Besonders am Herzen liegt ihr
die Chance Theorie und Praxis
miteinander zu verbinden.
Marlene MeiSS ner
Die Umgeschulte: Die 34jährige
ist in ihrem zweiten Ausbildungsjahr
zur Gesundheits- und Krankenpflegerin.
Bevor die Mutter eines
Kindes mit ihrer Ausbildung
begann, arbeitete sie als Friseurin.
Sie ist fasziniert von dem engen
zwischenmenschlichen Kontakt
und den Weiterbildungschancen
im Beruf.
Studium der der Angewandten
Gesundheits- und Pflegewissenschaften
hat mich besonders
gereizt, weil es mir später große
Wahlmöglichkeiten eröffnet.
Wie läuft die Ausbildung ab?
Munz: Die Ausbildung unterteilt sich
in einen theoretischen und einen
praktischen Teil. Die Praxisphasen
haben mit gesamt 2500 Stunden
einen höheren Anteil innerhalb der
dreijährigen Ausbildung ein. Für
dual Studierende, wie mich, die
nach dem Abschluss der Ausbildung
noch ein zusätzliches Jahr für das
Studium benötigen, ist der
theoretische Anteil noch ein wenig
größer. Für den praktischen Teil
gibt es Einsatzpläne nach denen
man einzelnen Stationen für vier bis
acht Wochen zugeteilt wird. Nach einer
kurzen Einlernphase durch Praxisanleitende
wird man als Schüler
schnell integriert. Ich habe bei meinen
bisherigen Einsätzen nur positive
Erfahrungen gemacht. Das
theoretische Wissen praktisch
anzuwenden, hat mir enorm dabei
geholfen mein Wissen zu festigen.
Man wird zudem angeregt
traditionelle Prozesse auf einzelnen
Stationen und Pflegemaßnahmen
zu hinterfragen. Das gibt mir die
Motivation weiterzumachen und
etwas zu verändern.
Was bietet eine Ausbildung in der
Pflege für Vorteile?
Cantiani: Anders als viele glauben,
ist die Ausbildung sehr gut
bezahlt. Dazu muss sich niemand,
der langfristig in diesem Berufsfeld
tätig sein möchte um seinen
Arbeitsplatz sorgen. Es gibt schlichtweg
eine Arbeitsplatzgarantie. Der
Pflegeberuf lebt und entwickelt sich
stetig weiter. Zahlreiche Weiterbildungen
und vielfältige Karriere- und
Spezialisierungsmöglichkeiten, etwa
im Bereich Intensiv, OP, Psychiatrie,
Geriatrie oder in der Rolle als Praxisanleiter
oder Stationsleitung,
bieten eine große Vielfalt an Entwicklungsmöglichkeiten
an. Aus
eigener Erfahrung weiß ich, dass
man auch als Persönlichkeit an den
einzelnen Aufgaben wächst. Es ist
einfach ein sehr erfüllender Beruf.
Was sind denn diese erfüllenden
Erfahrungen?
Munz: Man kann einfach soviel Spaß
haben auf der Station als Team
untereinander, aber natürlich auch
mit den Patienten. Zu sehen wie es
Menschen von Tag zu Tag besser
geht ist einfach wunderschön.
Martz: In der Kinderkrankenpflege
hat man dadurch, dass die Eltern
auch oft vor Ort sind mehr Zeit sich
um die Patienten zu kümmern. Da
habe ich auch schon einmal ein
Wochenende damit verbracht mit
den Kindern zu spielen oder mich
intensiv mit ihnen zu unterhalten.
Meißner: Die Geschichten von den
Patienten zu hören fasziniert mich
unglaublich. Am eindrücklichsten
war für mich die Geschichte einer
Frau, die ihren Mann seit 20 Jahren
pflegt. Die beiden sind seit 60
Jahren ein Paar und noch verliebt
wie am ersten Tag. Das als Erfahrung
mit zu nehmen ist sehr beeindruckend.
Wie sieht es denn mit der Zukunft
der Pflege aus?
Cantiani: Aktuell bewegt sich sehr
viel in der Pflege. Es kommt mir
manchmal schon so vor wie eine
kleine Revolution und die ist auch
überfällig. Der Berufsstand emanzipiert
sich weg von der traditionellen
Selbstaufopferungsrolle hin zu
einem selbstbewussten Auftreten.
Gerade die Auszubildenden
legen zurecht viel Wert auf eine gute
Work-Life Balance. Denn langfristig
können nur gesunde Pflegende
Pflege leisten. Hoffentlich wird nun
zeitnah eine Pflegekammer in Baden
Württemberg auf den Weg gebracht,
damit wir als Berufsgruppe
unsere eigenen Interessen vertreten
können. Ich glaube, dass gerade
jetzt ein Zeitpunkt ist, an dem viel
auf die Beine gestellt werden kann.
Was sind die Ziele für Ihre
berufliche Zukunft?
Munz: Ich möchte den Abschluss
für mein Studium schaffen. Danach
habe ich mir das Ziel gesetzt etwas
in der Pflege zu bewegen und zu
verändern.
Meißner: Mich interessiert noch zu
viel, um mich auf eine einzelne Station
festzulegen. Es gibt so viel Interessantes.
Jede Station hat ihren eigenen
Esprit. Aber natürlich möchte
ich im Beruf bleiben und freue mich
schon darauf loslegen zu dürfen.
Martz: Auch ich möchte im Beruf
bleiben und mich definitiv auch
langfristig weiterbilden. Davor
möchte ich aber mal für ein Jahr ins
Ausland schnuppern, vielleicht ja sogar
auf einem Kreuzfahrtschiff. alh