Alte Kelter
ALTE KELTER IN ILSFELD
ENDSPURT FÜR DIE MARKTHALLE
Am westlichen Ortseingang von Ilsfeld wartet
ein städtebauliches Juwel auf Wiederbelebung.
Die Alte Kelter, im Jahr 1521 erstmals im
Lagerbuch schriftlich erwähnt und fast 500
Jahre später für 420.000 Euro kernsaniert,
wartet seit 2010 auf eine neue Bestimmung.
Was lange währt‘, wird nun endlich gut.
Die Alte Kelter soll ein Kommunikationszentrum für die
Bürger werden, ein Treffpunkt im Ortskern. Der Metzgereibetrieb
Häfele mit Stammsitz in Winnenden wird als
Generalpächter »eine der schönsten Markthallen weit
und breit« in dem alten, geschichtsträchtigen Gemäuer
realisieren und als GmbH leiten. Die Bäckerei Nestel ist
bislang als Mieter mit an Bord, ebenso werden eine Vinothek
und eine Postagentur einziehen. Außerdem laufen
momentan Verhandlungen mit einem Feinkostanbieter.
Alle künftigen Mieter haben sich auf einen wesentlichen
Aspekt geeinigt: es sollen lokale und regionale Produkte
verkauft und angeboten werden in hochwertiger Qualität.
Neben dem reinen Marktgeschehen wird es Degustationsbereiche
geben mit Raum für Frühstück, eine Tasse
Café oder einen Snack zwischendurch. Häfele wird auch
Tagesessen anbieten. In Winnenden werden täglich 300
Essen gekocht, in Ilsfeld sollen es zunächst etwas mehr
als die Hälfte werden. Und auch nach Geschäftsschluss
soll in der Alten Kelter keine Ruhe einkehren. »Es werden
Konzerte, Lesungen und Theateraufführungen stattfinden
«, sagt Generalpächter Armin Häfele. Mit Bands und
Künstlern aus der Region.
Bis zum Jahr 1972 wurde die Kelter von den Ilsfelder
Weingärtnern genutzt. Seitdem fristete sie ein Schattendasein,
wurde als Salzlager für den Bauhof genutzt oder
war Abstellplatz für die historischen Fahrzeuge der Festumzüge
beim Holzmarkt. Nur einmal im Jahr wurde die
Halle aus dem Dornröschenschlaf geweckt: als der Heimatverein
mit der Maibaumaufstellung und anschließender
Hocketse sie mit Leben erfüllte.
Werner Häfele, Seniorchef des Metzgereibetriebs, war
die treibende Kraft, als es darum ging, eine neue Ausrichtung
für die Alte Kelter zu finden. Er fand es jammerschade,
dass die Kelter so lange ein so trauriges Dasein gefristet
hat. Drum legte er Vorschläge für eine Markthalle
vor. Die Gemeindeverwaltung schlug ein. Studenten der
Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) haben
das Projekt Markthalle betriebswirtschaftlich analysiert
16 ILSFELD 2018