im Gespräch
Ruhe vor dem Sturm.
Ortsteilen ein reges Vereinsleben statt, mit Sport und
vielen Festen. Die Jugend trifft sich gerne in der Ortsmitte
gegenüber vom Eiscafé.
Wenn nur der viele Verkehr nicht wär‘...
Da gibt es eindeutig Verbesserungsbedarf. Das zu ändern,
wird eines der wichtigsten Projekte neben der
Stärkung des Lebensmitteleinzelhandels in der Ortsmitte.
Warum ist es so schwierig eine Ortsumfahrung durchzusetzen?
Das Thema besteht ja schon seit Jahren.
Zunächst müssen Sie sehen, wo die Zuständigkeit liegt:
beim Bund oder beim Land. Dann ist immer nur ein begrenzter
Etat vorhanden. Zurzeit liegen beim Land Anträge
für mehrere hundert Baumaßnahmen. Also muss
das Land Prioritäten setzen. Eine neue Straße zu bauen
kostet schnell 15 bis 20 Millionen Euro. Damit verbunden
sind Ortssanierungen, die auch finanziert werden
müssen. Und dann geht’s weiter mit Naturschutz,
Eidechsen umsetzen, Juchtenkäfer schützen. Gutachten
erstellen, nach ein paar Jahren müssen neue Gutachten
her. Die Vorgaben sind exorbitant hoch.
Dann bringen Bürgerproteste und Unterschriftenlisten
ja rein gar nichts.
Null. Das ist bei allem Verständnis vergebliche Liebesmüh‘.
Als Bürgermeister sind mir die Hände gebunden,
weil die Verantwortlichkeit ja tatsächlich alleine beim
Land liegt.
Mit dem Ärztehaus haben Sie dafür einen weiteren
Meilenstein gesetzt – auch mit Blick auf die älteren
Bürger.
Das war ein Riesenprojekt, dass der Gemeinderat bereit
war anzugehen. Das Ärztehaus vereint mehrere
Arztpraxen - Frauenarzt, Zahnarzt, Hausärzte -, eine
Apotheke und die Kreissparkasse unter einem Dach.
Gegenüber kommt Ende des Jahres der Neubau mit
der Bücherei hin und das Bürgerbüro öffnet am 1. Oktober
am ehemaligen Standort der Kreissparkasse..
Und wann kommt die Markthalle?
Das geht dieses Jahr noch los. Es gibt ein paar Rahmenbedingungen,
die erfüllt sein müssen: Die Zahl der
Parkplätze vor der Tür muss zur Größe passen und
sie müssen kostenlos sein. Die Sichtbarkeit von außen
und ein hoher Qualitätsanspruch bei der Innenausstattung
müssen gewährleistet sein.
Nach allem, was ich aus berufenem Mund gehört
habe, wird das die schönste, attraktivste Markthalle
weit und breit. Geschuldet natürlich vor allem
dieser Traumkulisse inmitten der kernsanierten,
denkmalgeschützten Alten Kelter. Glauben
Sie, dass Sie mit der Markthalle Käufer gewinnen
können, die jetzt bei Kaufland. Edeka und Co. einkaufen?
Da lassen wir uns überraschen. Es gibt unterschiedliche
Nutzergruppen. Der eine kauft preisbewusster ein
und geht dann eher zum Discounter. Wir haben natürlich
auch den Kundenkreis, der der Bequemlichkeit
wegen den Vollsortimenter sucht. Umfragen zufolge
kaufen aber über 30 Prozent der Bürger gerne regional
und hochwertig ein. Mit der Markthalle decken wir
beides ab und dazu kommt noch der Genuß.
Sowohl kulinarisch als auch kulturell.
Beides. Die Markthalle soll auch ein Kommunikationszentrum
werden. Es sollen Abendveranstaltungen
stattfinden mit Musik, Lesungen und Themenabenden.
Wenn Sie alle Macht und alles Geld der Welt hätten,
womit würden Sie in Ilsfeld gerne ein Zeichen
setzen wollen?
Schwierige Frage. Es gibt ein paar Themen, die schon
wichtig sind für Ilsfeld. Die Ortsumfahrung, die Entwicklung
des Ortskerns zum Abschluss bringen, das
gleiche gilt für den Ortskern von Auenstein. Da wird es
dieses Jahr noch eine eigene Verkehrserschließung geben,
wir werden Gebäude abbrechen und hoffen darauf,
eine Platzgestaltung vornehmen zu können. Wir
würden auch gerne die Verwaltungsstelle neue aufstellen
und eine Kooperation mit der örtlichen Volksbank
eingehen, sodass wir da Synergien gewinnen,
mit unter das Dach der Volksbank gehen und so beide
Dienstleister in gemeinsamen Räumlichkeiten unterbringen.
Also insgesamt: Lebensqualität steigern, eine
14 ILSFELD 2018