Schule, Musik & Kunst
Gitarrenlehrer Michael Breitschopf
Kinder und Musikunterricht
Der Musikunterricht hat nachweislich in vielen Bereichen positive Auswirkungen auf Kinder,
birgt aber für Eltern auch ein gewisses Maß an Ungewissheit und wirft Fragen auf.
Viele Fragen müssen individuell beantwortet werden. MORITZ-Redakteur Andreas Wolf
sprach mit Gitarrenlehrer und Profimusiker Michael Breitschopf.
Musik kann bei der Kindererziehung
eine wichtige und wertvolle Rolle spielen.
Gemeinsames Musizieren fördert
nachweislich die Sprachentwicklung
und das Erinnerungsvermögen.
Eltern stellen sich dabei oft einige
Fragen: Welches Instrument soll das
Kind lernen? Ab wie viel Jahren ist
Unterricht sinnvoll? Natürlich kann
nicht jedes Kind ein Wunderkind wie
Mozart sein, aber der Unterricht kann
durchaus schon im Vorschulalter
beginnen, Instrumente wie Klavier
oder Blockflöte eignen sich dafür
sehr gut, da sie auch zu schnellen
Erfolgserlebnissen führen. In etwas
fortgeschrittenerem Alter können
dann auch Instrumente wie Horn,
Akkordeon, Geige oder Gitarre in
Erwägung gezogen werden. Gitarrenlehrer
Michael Breitschopf aus
Niedernhall etwa nimmt Schüler ab
dem Alter von sechs Jahren an. »Es ist
allerdings nicht so, dass ein Teenager,
der nun überlegt Gitarre zu spielen,
schon zu viel verpasst hat. Auch hier
stehen noch alle Türen offen.«
Am wichtigsten ist zweifellos, dass
das Kind selbst Lust darauf hat, ein
Instrument zu lernen - man sollte es
nicht zwingen. Wenn dieser Wunsch
dann auftaucht, sollte er auch gefördert
werden. »Bei einem Unterrichtsbeginn
in der Altersregion von sechs
Jahren liegen die Schwerpunkte auf
dem spielerischen Vermitteln musikalischer
Grundkenntnisse, spielen einfacher
Lieder und dem Notenlesen«,
erklärt Michael Breitschopf.
Doch wie hält man Kinder, deren
Aufmerksamkeitsspanne doch mitunter
eher kurz ist, im Musikunterricht
bei Laune? Auch hier weiß Michael
Breitschopf Antwort: » Ich denke es
ist sehr wichtig, dass die Kinder viele
Erfolgserlebnisse beim Musizieren
erfahren. Das motiviert am stärksten
und regt zum Gitarre spielen an. Hier
sind auch die Worte spielen oder
üben sehr entscheidend. Das Kind
darf das Üben nicht als notwendigen
Zwang sehen, sondern muss sich auf
sein Instrument freuen und gerne
Gitarre spielen.« Andreas Wolf
Kinder Kinder 2018 71