Theater Tredeschin:
»Das Traumfresserchen«
Im Keller des Königsschloßes
gibt
es eine Tür, in
der das Geheimnis
für den guten
Schlaf der Bewohner
von
Schlummerland
Foto: Theater Tredeschin
wohnt. Aber Prinzessin Schlafittchen
kann einfach nicht einschlafen, wenn
sie nicht weiß, was hinter der Türe ist.
Sie findet einen Kessel der Träume
und davor tanzt ein hässliches Männchen,
das böse Träume frisst. Nachdem
sie ihn verjagt hat, wird sie nun
selber von Albträumen geplagt. wol
Fr. 19. August, 16 Uhr, Landhausstr.
149, Stuttgart-Ost, tredeschin.de
Wortkino/Dein Theater:
»Buschwerk «
Foto: Wortkino/Dein Theater:
das Leben für den niedersächsischen
Satiriker, Humoristen, Karikaturisten
und Cartoonisten keine Pointe. Sein
unvergleichlicher Humor entsprang
einer existenziellen Auseinandersetzung
des Menschen. alh
ab Do. 4. August, Innenhof der
Hackstraße 77, Stuttgart,
www.wortkino.de
Foto: ThS 22
Ein herzerfrischend
komischmelancholischer
Streifzug durch
Leben und Werk
von Wilhelm
Busch. Trotz vieler
Pointen war
mit dem ambivalenten Wesen
Foto: Theater am Olgaeck
Foto: Theaterschiff Stuttgart
38 2022-08
MORITZ
Tübinger Sommertheater
»Fünf vor High Noon«
Der Wilde Westen. Ein hartes Land für
harte Leute. Ruhe gibt es wenig,
Abenteuer reichlich und jeder Tag ist
ein Kampf ums Überleben. Wer in diesem
brutalen, aber wunderschönen
Land ein Haus und ein Leben aufbauen
will, muss mutig und furchtlos
sein. Hart wie eine Gußeisenpfanne,
widerständig wie Präriegras und stark
wie Cowboy-Kaffee. Für alle anderen
ist es die falsche Zeit, der falsche Ort.
Gnadenlose Action! Scharf geschossene
Dialoge und schweißtreibende
Songs! Das Sommertheater des Landestheaters
Tübingen wird wie eine
Stange Dynamit. Explosiv. alh
Do. 4. bis So. 7. August,
20.30 Uhr, Bahnbetriebswerk am
Festplatz, Tübingen,
www.landestheater-tuebingen.de
Theatersommer
»Eine Woche voller Samstage«
Was haben wir
denn da? Ein unbändiges
kleines
Wesen macht
sich breit in dem
öden Leben von
Herrn Taschenbier.
Das Sams
erweist sich in jeder Hinsicht als unmäßig,
es knabbert alles an, was Taschenbiers
Dasein so scheinbar wunschlos
bequem gemacht hatte. Der biedere
Büroarbeiter macht im Lauf dieser
Samswoche eine höchst amüsante
Wandlung durch. alh
ab Mi. 3. August, 15 Uhr,
Stuttgarter Str. 2, Ludwigsburg,
www.theatersommer.net
Theater am Olgaeck:
»Räuber!«
Schiller ist aus
Stuttgart nicht
wegzudenken.
Hoch über Stuttgart
am nordwestlichen
Bopser
Hang thront
die Schillereiche.
Inspiriert von Schillers rebellischstem
Drama »Die Räuber«, erforschen die
Darsteller in freier Natur was der
Klassiker der Theaterliteratur heute
noch zu sagen hat. Ein Theatererlebnis
der besonderen Art und die beste
Unterhaltung im Sommer! alh
ab Sa. 6. August, 16 Uhr,
Im Bopserwald, Stuttgart,
www.theateramolgaeck.org
Foto: Tobias Metz
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»Die süßeste Frucht«
In der Beziehungskomödie von
Stefan Vögel geht es um die ewig
gleiche Frage, welches Motto
beziehungstechnisch größere und
vor allem längere Erfolgschancen
bietet. Charmant verpackt wird dies
anhand der Geschichte von zwei
Paaren des pragmatische Steuerberater
Michael und die lebenslustige
Sekretärin Claudia, sowie dem leicht
verrückten Performance–Künstler
Georg und der ruhigen Floristin
Sarah ebenso. Als die vier Freunde
eines Abends einen Tisch- und
Bettentausch für zwei ganze Wochen
beschließen, wird aus süßem Spiel
bald bitterer Ernst. alh
ab Sa. 6. August, 20 Uhr
Mühlgrün 1, Stuttgart
www.theaterschiff-stuttgart.de
£ THEATER
»DIE KIRCHE BLEIBT IM DORF« IN REUTLINGEN
»Ich will alle Sinne ansprechen«
Nach zwei Jahren coronabedingter Verzögerung wird »Die Kirche
bleibt im Dorf« endlich im Naturtheater Reutlingen aufgeführt.
Das Stück erzählt die Geschichte der beiden verfeindeten
Dörfer Oberrieslingen und Unterrieslingen. Regisseur Michael
Gaedt erklärt im MORITZ-Interview, wie er den Kinofilm in ein
Theaterstück verwandelt hat.
Es hat zwei Jahre gebraucht »Die Kirche bleibt im Dorf auf
die Bühne zu bringen. Wie hast du diese Zeit erlebt?
Die Zeit war überraschend. Die Arbeit hatte ich ursprünglich
mit meinem guten Freund Alexander Reuter angetreten. Nach
dem wir 2019 mit dem Musical »Anatevka« hier im Wasenwald
eine sehr gute Erfahrung gemacht haben, wollten wir das auch
im nächsten Sommer, also 2020, wiederholen. Im Verlauf der
beiden Jahre bin dann irgendwie nur noch ich übriggeblieben. Es
war auch eine unglaublich turbulente Zeit, denn keiner konnte
langfristig planen. Das behindert eine künstlerische Arbeit
ungemein. Natürlich gab es auch einige logistische Probleme
durch die lange Zeit bis zur Aufführung. So hat etwa einer
unserer Darsteller vor dem Abitur mit den Proben begonnen
und hat jetzt einen Studienplatz. Das große Wunder ist aber,
dass das Ensemble hier in Reutlingen zwei Jahre lang bei der
Stange geblieben ist. Das zeigt eigentlich die Kraft und Energie,
die hier in diesem Amateurtheater herrscht.
Was zeichnet das Stück aus?
Für mich selber ist das Stück schwierig, weil es gefährlich ist.
Man kann relativ schnell in die Falle tappen, es als einen an der
Oberfläche kratzenden Mundart-Schwank zu inszenieren. Das
wäre mir einfach nicht recht. Die Mundart hat eine unglaubliche
Kraft. Es gibt verschiedene Möglichkeit sich ihr zu nähern. Die
Mundart stellt eine Nähe her, das lässt manche in der künstlerischen
Arbeit etwas nachlässig werden. Genau das möchte ich
bei diesem Stück nicht bedienen. Das Interessanteste, was während
der Arbeit am Stück passiert ist, ist, dass wir uns dazu entschieden
haben, es anhand des Filmdrehbuchs zu inszenieren.
Immer wenn ich das Stück auf der Bühne gesehen habe, hatte
ich das Gefühl, das etwas fehlt. Das Schöne ist, das es dank dem
Filmdrehbuch eine Alternative gibt. Dies auf der Bühne umzusetzen,
ist natürlich unglaublich kompliziert. Der Film bietet eine
andere Möglichkeit Dinge zu erzählen, daher haben wir uns einige
Tricks und Kniffe einfallen lassen müssen. Natürlich gab es
auch einige Veränderungen im Vergleich zum Film. Es gibt etwa
eine Sache, die ich niemals gemacht hätte. Der Film hat eine
durchgehende Musikebene, die ganze Zeit quietscht und hupt
eine Volksmusik-Persiflage im Hintergrund. Auch wenn das die
wunderbare Leistung der Schauspieler im Film nicht trüben
kann, ist es doch etwas auf das wir in unserem Stück definitiv
verzichten. Es gibt sensationelle Choreographien und Musik.
Das liegt natürlich auch an meiner Vorliebe für einen Zirkus- und
Showaspekt, der alle Sinne ansprechen soll. alh
»Die Kirche bleibt im Dorf«
bis 27. August, Naturtheater Reutlingen, alle Infos,
Tickets & Termine: www.naturtheater-reutlingen.de