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AALENS OB FREDERICK BRÜTTING
»VIEL NEUES ZU ENTDECKEN«
4 2022-08
MORITZ
JOURNAL
zeigt, dass es attraktiv ist, hier zu wohnen
und zu arbeiten.
Sie haben eben »Aalen City blüht« angesprochen:
Diese Aktion findet seit
über 20 Jahren statt. Was bedeutet sie
für die Stadt?
Der Kern ist nach wie vor, dass wir unserer
Innenstadt präsentieren wollen, für Gäste
aus dem Umland, aber auch für die Aalenerinnen
und Aalener. Wir möchten immer
wieder neue und interessante Seiten der
Stadt zeigen. Deswegen haben wir die verschiedenen
Plätze betont, mit einer schönen
Gestaltung von verschiedenen Gärtnereien.
Dieses Jahr haben wir die Aktion
aber auch unter ein besonderes Motto gestellt,
nämlich »abgefahren«. Es geht also
um das Radfahren, was wir ja schon beim
Stadtradeln im Juli aufgegriffen haben. Wir
möchten dazu ermutigen, das Auto vielleicht
mal stehen zu lassen und aufs Fahrrad
umzusteigen, auch zugunsten des Klimaschutzes.
Auch Sie selbst sind ja leidenschaftlicher
Radfahrer.
Genau. Ich bin heut morgen mit dem Rad
zur Arbeit gekommen (lacht). Das bietet
sich für mich gut als Verkehrsmittel an, da
ich mittlerweile ja in Aalen wohne. Außerdem
haben wir hier eine so schöne Landschaft
und so tolle Möglichkeiten zum
Fahrradfahren, insbesondere zum
Mountain-Biken, dass man diese Möglichkeiten
noch viel mehr nutzen kann.
Welches sind Ihre Lieblingsorte in Aalen?
Ein neuer Lieblingsort ist der Baierstein
über Himmlingen. Da kann man toll hochjoggen,
man kommt auch mit dem Mountainbike
gut hin. Von dort hat man einen
wunderbaren Blick – man kann die ganze
Ostalb überblicken und sieht, dass Aalen
einfach sehr zentral hier in dieser Region
liegt und eine wunderschöne Landschaft
hat. Den Baierstein habe ich sozusagen
neu entdeckt, aber Aalen hat natürlich
sehr viele weitere schöne Ecken, wie zum
Beispiel Schloss Fachsenfeld. Aalen ist einfach
so riesig, dass es hier immer wieder
viel Neues zu entdecken gibt – selbst für
einen Oberbürgermeister (lacht).
Vor einigen Wochen hat der Bau des
Fußgängerstegs vom Hauptbahnhof
zum Stadtoval begonnen. Es gab einige
Kritik an dem Projekt, unter anderem,
weil die Zufahrt zum Bahnhof bis Ende
September gesperrt sein wird. Wie stehen
Sie selbst zu diesem Bauvorhaben?
Es ist kein Geheimnis, dass ich das Vorhaben
kritisch gesehen habe. Allerdings ist
der entscheidende Beschluss im September
gefasst worden, der Gemeinderat hat
das entschieden, und als Oberbürgermeister
muss ich die Beschlüsse des Gemeinderats
umsetzen – das ist meine Aufgabe.
Deswegen werden wir dieses Bauwerk
umsetzen und voraussichtlich Ende
des Jahres in Betrieb nehmen. Meine Aufgabe
ist, diesen Bau möglichst kosteneffizient
auszuführen. Wie es im Moment aussieht,
werden wir sowohl den aktuellen
Kostenplan als auch den Zeitplan einhalten.
In unserer Interview-Serie zum
Start der Neuen MORITZ-Ausgabe
Ostwürttemberg / Göppingen
kommt diesen Monat Aalens
Oberbürgermeister Frederick
Brütting zu Wort. Im Gespräch mit
Redakteur Dr. Riccardo Terrasi
erzählt er von aktuellen Projekten
und Herausforderungen seiner
Stadt – und verrät auch
Persönliches.
Herr Brütting, Sie haben am 1. Oktober
letzten Jahres das Amt als Oberbürgermeister
der Stadt Aalen angetreten.
Wie blicken Sie auf die vergangenen
Monate zurück?
Ich bin nach wie vor sehr dankbar dafür,
dass ich diese Stelle antreten durfte und
dass mir die Aalenerinnen und Aalener ihr
Vertrauen geschenkt haben. Im Rückblick
auf die vergangenen Monate darf ich doch
sagen, dass wir bereits viel bewegt haben
und dass vor allem die Stimmung in der
Stadt sehr gut ist. Dies trägt mich in meinem
Amt, und ich bin sehr froh mich für
diesen Schritt entschieden zu haben.
Was waren die Highlights Ihrer bisherigen
Amtszeit?
Ich würde sagen, dass wir schon einige Herausforderungen
hatten. Die Corona-Pandemie
und die Situation nach dem russischen
Angriff auf die Ukraine haben uns
natürlich auch herausgefordert. In Aalen
mussten sehr kurzfristig 400 Geflüchtete
untergebracht werden. Zwischendrin
musste Anfang März eine Fliegerbombe
entschärft werden, und wir hatten die Evakuierung
von über 3000 Personen zu
meistern. Aber trotz dieser Herausforderungen
haben wir es gut hinbekommen,
das städtische Leben wieder anzustoßen.
Wir haben eine sehr hohe Frequentierung
der Innenstadt, aktuell besonders im Rahmen
von »Aalen City blüht«.
Was motiviert Sie in Ihrem Beruf?
Zunächst ganz klar die Stadt selber und
die Bürgerinnen und Bürger. Ich bekomme
viele positive Rückmeldungen auf die neuen
Ideen, die wir eingebracht haben. Und
ich spüre, dass eine große Dynamik da ist
und dass viele auch selber etwas bewegen
wollen, im Kulturbereich, in der Gastronomie
oder im Einzelhandel. Ich habe den
Eindruck, dass wir hier in der Region die
Stadt mit der größten Dynamik sind. Das
sieht man auch an unserer Bevölkerungsentwicklung:
Aalen wächst weiter. Und das
Foto: Nachweis
Quelle: Stadt Aalen