
021
Wie blicken Sie auf 2021
zurück?
Leider hat sich die Hoffnung,
im Laufe des Jahres
2021 in ein pandemiefreies
Leben zurückkehren zu
können, nicht erfüllt. Die
seit Jahresbeginn bestehenden
Impfmöglichkeiten
haben aber - trotz Impfdurchbrüchen
– dazu geführt,
dass die Zahl schwerer
Verläufe geringer geworden
ist. Corona liegt
aber nach wie vor wie
Mehltau auf unserem Leben.
Wir haben natürlich
Bgm. Roland Burger, Buchen ein Stück weit damit zu leben
Bgm. Peter Reichert, Eberbach
gelernt, aber die Pandemie
ist nicht überwunden. Gerade das soziale Leben und die Vereinsarbeit
leiden aktuell wieder massiv unter den Einschränkungen.
Was waren Themen abseits von Corona, die Sie 2021 beschäftigt
Ein Schwerpunkt war die Schaffung von Wohnraum, insbesondere
beim Baugebiet „Marienhöhe“. Dort erschließt die Stadt aktuell
rund 160 neue Bauplätze für bauwillige junge Familien. Des Weiteren
haben wir nach dem Abschluss der Sommerferien den ersten
neuen Gebäudetrakt des Burghardt-Gymnasiums in Dienst stellen
können. Die Erweiterung und Generalsanierung dieser Schule ist
die größte Baumaßnahme in der Geschichte Buchens. Einen
Schwerpunkt haben wir auch bei der Bürgerbeteiligung im Rahmen
des Dialogprozesses „Der Ländliche Raum für Zukunft“ gesetzt.
Wo steht Buchen Anfang 2022 in Ihren Augen?
Ich glaube, wir können uns aktuell auf allen Zukunftsfeldern sehen
lassen. Wir sind ein funktionierendes und anerkanntes Mittelzentrum
im Ländlichen Raum mit einer sehr guten Infrastruktur. Das sage
nicht nur ich, das haben auch andere festgestellt. Das online Magazin
der Wochenzeit „Die Zeit“ ordnet Buchen wegen seiner guten
Infrastruktur der Kategorie „glückliche Kleinstadt“ zu. Aber klar ist,
dass uns nichts geschenkt wird. Wir haben immer um unsere Infrastruktur
kämpfen müssen und das wird so bleiben.
Wie sehen Sie die weitere Entwicklung der Stadt im neuen
Jahr?
Wir stehen vor großen Herausforderungen. Der Gemeinderat hat
vor wenigen Wochen einen Doppelhaushalt für 2022/2023 beschlossen.
Das Ziel ist es, in beiden Jahren jährlich 26 Mio. Euro in
die Infrastruktur unserer Stadt zu investieren. In normalen Jahren
investieren wir in etwa die Hälfte dieses Betrages. Das alles anzuschieben
und zu administrieren wird ein Kraftakt für mein Team
und mich.
Was wünschen Sie sich persönlich für 2022?
Ich wünsche mir, dass meine Familie und ich ein gesundes und erfüllendes
Jahr 2022 erleben dürfen. Ein Jahr, in dem wir die Pandemie
im Interesse der gesamten Gesellschaft endlich in den Griff bekommen.
Wie ist Eberbach bisher
durch die Pandemie gekommen?
Ich denke, diese Frage kann
man nicht pauschal beantworten.
Es gibt Menschen in
und um unsere Stadt, die
sehr gut durch diese Pandemie
gekommen sind, aber es
gibt auch Menschen, die es
hart getroffen hat oder gerade
trifft. Es geht uns hier
in Eberbach wie es den
Menschen in vielen Städten
und Gemeinden geht, wir
kämpfen, wir hoffen, wir arbeiten,
wir leben, hoffentlich
sehr gerne in unserer
Stadt. Ganz sicher wünschen
wir uns, dass wir bald möglichst wieder annähernd in der vor
der Pandemie gewohnten „Normalität“ leben können.
Gab es auch positive Aspekte, die Sie 2021 überrascht haben?
Natürlich gibt es auch viele positive Aspekte, die gibt es für mich übrigens
tagtäglich. Ich freue mich leben zu dürfen, eine tolle Familie zu
haben, einen Beruf der mir Ehre und Freude zugleich ist und der
mich sehr dankbar macht, ihn ausüben zu dürfen.
Was waren für Sie die größten Herausforderungen?
Wir haben in diesem Jahr nach intensiven Diskussionen richtungsweisende
Entscheidungen für unsere Stadt getroffen, ich nenne hier
beispielhaft die Beschlüsse zur Klimaneutralität und zum Bürgerentscheid
Windkraft, wir konnten große Baumaßnahmen abschließen,
weiterführen, beginnen und planen, wir haben beraten und unterstützt,
wo möglich. Die Pandemie hat uns bei all dem kräftigst gefordert.
Wie sehen Sie die weitere Entwicklung Eberbachs im neuen
Jahr?
Wir haben uns im Gemeinderat und mit interessierten Bürgerinnen
und Bürgern viele Gedanken gemacht über die Entwicklung unserer
Stadt, haben richtungsweisende Entscheidungen getroffen und sind
auf einem Weg, der mit großem Engagement und Einsatz gegangen
werden muss.Es ist unglaublich spannend, diesen Weg zusammen zu
gehen, es fordert heraus, es kostet Kraft und jeder und jede braucht
Durchhaltevermögen. Wenn es gelingt, den eingeschlagenen Weg
weiter zu gehen, die Ziele nicht aus den Augen zu verlieren, Maßnahmen
zu definieren und nach und nach umzusetzen, dann sehe ich
die Stadt gut gerüstet, um weiterhin ein attraktiver Wohn- und Aufenthaltsort
sowie Arbeitsplatz zu sein.
Was wünschen Sie sich persönlich für 2022?
Gesundheit, Zufriedenheit, Lebensfreude, Schaffenskraft, viele Mitstreiter
im demokratischen Miteinander, Frieden in der Welt, keinen
Hunger in der Welt. Ich wünsche mir mit den Worten von Friedrich,
Daniel, Ernst Schleiermacher: „Sorge nicht um das was kommen
wird, weine nicht um das was vergeht; aber sorge dich, dich selbst
nicht zu verlieren und weine, wenn du dahintreibst im Strome der
Zeit, ohne den Himmel in dir zu tragen.“
In diesem Sinne, alles erdenklich Gute für das Jahr 2022.
Die ganzen Interviews auf www.moritz.de
haben?
DFI@KQ
2022-01 7