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Story immer vorne dabei WWW MORITZ DE Über die sportliche Gegenwart des VfB Stuttgart möchte mancher bestimmt gerne den Mantel des Schweigens ausbreiten. Um so lieber blickt man da als VfB-Fan in die ruhmreiche Vergangenheit des Clubs. Ein ganz besonderes Kapitel in der Vereinsgeschichte beleuchtet das jetzt erschienene, reich bebilderte Buch »Der VfB in Mexiko. Eine Reise im Sommer 1951« von Adriano Gómez-Bantel. Ruhmreiche VfB-Tage im Sommer ‘51 Dass der VfB Stuttgart 1950 seine erste Deutsche Meisterschaft durch einen 2:1-Sieg gegen Kickers Offenbach feierte, weiß wahrscheinlich (fast) jeder Anhänger der Roten aus Bad Cannstatt. Dass die Meistermannschaft von Trainer Georg Wurzer mit legendären Spielern wie Stürmer Robert Schlienz oder Spielführer Otto Schmid im Jahr darauf eine Gastspieltournee durch Mexiko unternommen hat, ist jedoch nur sehr gut informierten Fans bekannt und selbst diese haben bislang keine Bilder von der Reise gesehen. Im Sommer 1951 war der VfB Stuttgart einer der ersten deutschen Fußballvereine, der eine Auslandsreise unternahm und die erste deutsche Mannschaft überhaupt, die ein Fußballspiel in Mexiko ausgetragen hat. Zwei Jahre Arbeit an dem Buch Adriano Gómez-Bantel ist es zu verdanken, dass dieses spannende Kapitel aus der erfolgreichsten Zeit der VfB-Vereinsgeschichte jetzt ans Licht geholt wurde. Zwei Jahre lang recherchierte der 36-jährige Metzinger in Archiven und Bibliotheken und sichtete dabei alte Zeitungen sowie Vereinsnachrichten. »Die Arbeit an dem Buch war wie ein Riesenpuzzle, das ich zusammengesetzt habe«, sagt der 36-Jährige. Auf das spannende, aber wenig bekannte Kapitel der VfB-Historie ist der Metzinger während der Arbeit an seiner Magisterarbeit in Geschichte mit dem etwas sperrigen Titel »Der VfB Stuttgart als identitätsstiftender Faktor für den Raum Württemberg« gestoßen. »Damals habe ich das Thema aber nicht weiter verfolgt, weil das sonst den Rahmen der Magisterarbeit gesprengt hätte«, sagt Gómez-Bantel. Doch die Mexiko-Reise der Stuttgarter Fußballer ließ den leidenschaftlichen VfB-Fan nicht mehr los. Für ihn war klar: Ich möchte mehr darüber erfahren und ein Buch herausbringen. Doch die Recherche gestaltete sich für den Public-Relations-Fachmann anfangs schwerer als gedacht. Quellen und insbesondere Bilder von der Reise waren in deutschen Archiven so gut wie keine zu finden. Den Durchbruch brachte ein Brief an die Deutsche Botschaft in Mexiko. »Das war eigentlich ein Schuss in Blaue«, sagt Gómez-Bantel. Doch er bekam umgehend eine Antwort. Und nicht nur das. Die Botschaft stellte eigene Nachforschungen an und konnte Gómez-Bantel bald darauf den Kontakt zu einer Organisation vermitteln, die im Besitz von zahllosen Bildern aus der damaligen Zeit war. Lebendiger Einblick in die 50er Jahre Nach dem Erhalt der Bilder aus Mexiko begann allerdings erst die eigentliche Arbeit des 36-Jährigen. Denn neben der Suche nach einem Verlag, musste das völlig ungeordnete und unbeschriftete Material gesichtet und dem jeweiligen Spiel bzw. dem Ort zugeordnet werden. »Dank Florian Gauß von der Historischen Abteilung des VfB Stuttgart konnten auch noch allerletzte offene Fragen bei der Identifizierung einzelner Spielern geklärt werden «, sagt Gómez-Bantel. Herausgekommen ist am Ende mit »Der VfB in Mexiko. Eine Reise im Sommer 1951« ein reich bebildertes Buch, an dem nicht nur VfB-Fans ihren Spaß haben werden. Denn dank zahlreicher Karikaturen und Zeitungsausschnitten aus dem Sommer 1951, sowie dem Original-Reisebericht des 1. Vorsitzenden des VfB Stuttgart Dr. Fritz Walter, erhält man einen lebendigen Einblick in eine längst vergangene Zeit. Holger Berg 8 MORITZ 2016-02


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