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Gesundheit Foto: Fotolia Jedes Jahr erhalten mehr als eine Million Kinder in Deutschland eine Zahnspange. Diese große Zahl liegt nicht nur an den Eltern, die einen größeren Wert auf gesunde und gerade Zähne ihrer Sprösslinge legen – die Folgen von Zahn- und Kieferfehlstellungen sind heute besser bekannt als früher. Experten raten daher zu einem frühzeitigen Besuch beim Kieferorthopäden, um mögliche Fehlstellungen von Zähnen und Kiefer rechtzeitig erkennen zu können. RechtZeitiG ZuM KieFeRORthOpäden Die Zähne spielen während des gesamten Lebens eine wichtige Rolle. Sie beeinflussen die Harmonie eines Gesichtes, prägen die Sprache sowie die persönliche Ausstrahlung und haben einen direkten Einfluss auf die Gesundheit. Nur korrekt stehende Zähne ermöglichen eine optimale Zahnreinigung, die die Gefahr vor Karies und Zahnfleischerkrankungen senkt. Zudem haben die Schiefstellung von Zähnen und Kiefer und die damit verbundene Fehlbelastung, negative Auswirkungen auf Sprachbildung, Atmung und den Bewegungsapparat. Eine kieferorthopädische Behandlung kann also der Gesundheit des gesamten Körpers dienen. Eltern stellen sich immer wieder die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für den Beginn einer Behandlung bei ihrem Kind. Bislang hielten Kieferorthopäden einen Behandlungsbeginn nach Durchbruch aller bleibenden Zähne für ratsam. Allerdings wurde hierbei oft das Ziehen von bleibenden Zähnen notwendig, was den Einsatz komplexer und intensiver Technik nötig machte. Inzwischen ist aber eher ein früherer Behandlungsbeginn üblich. KuRZe inteRvalle Hierbei kann sich das noch zu erwartende Wachstum zunutze gemacht werden, um Fehlstellungen von Zähnen und Kiefer sowie Fehlfunktionen zu beeinflussen. »Ein früher Behandlungsbeginn ist sinnvoll, da so eine vollständige oder teilweise Korrektur beginnender Abweichungen möglich ist, zumindest aber eine Verschlimmerung der Befunde verhindert werden kann«, meint der Stuttgarter Kieferorthopäde Dr. Boris Sonnenberg. Den idealen Zeitpunkt für die Erstvorstellung des Kindes beim Kieferorthopäden sieht er im Alter von fünf bis sechs Jahren. »Ziel ist hierbei die Früherkennung von fortschreitenden Anomalien und Fehlfunktionen. Hierzu gehören das Atmen durch den Mund, Störungen der Körperhaltung oder das Daumenlutschen. « Sollte eine kieferorthopädische Behandlung dann angezeigt sein, lässt sich diese mit einfachen Techniken und kürzeren Behandlungsintervallen durchführen. Die Bereitschaft und Mitarbeit junger Patienten wird dadurch nicht unnötig überfordert. Hat die Frühbehandlung alle Probleme beseitigt, erfolgt eine Zahnstellungskorrektur nach Durchbruch aller bleibenden Zähne. Eventuell wird eine weitere Behandlung zur Ausformung der Zahnbögen notwendig. Deren Dauer mit der festen Zahnspange hält sich dann jedoch in Grenzen. Welche Zahnspange letztendlich zum Einsatz kommt, hängt vom individuellen Befund des Kindes ab. Sie reichen von der »klassischen« losen Zahnspange in bunten Farben über Funktionskieferorthopädische Geräte, die locker im Mund liegend auf beide Kiefer gleichzeitig einwirken, bis hin zu festen Zahnspangen, die direkt auf den Zähnen befestigt werden. Mit bioadaptiven Techniken wie etwa dem Damon-System lassen sich hierbei schnellere und zahnschonendere Behandlungsergebnisse erzielen. kfo-Stuttgart/cms 82 MORitZ Kinder Kinder 2016


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